kultur

Vier Wunder

Es gibt sehr viele schöne Termine, die man als Ministerpräsident wahrnehmen kann. Eine Reise zu Partnern nach Tatarstan zum Beispiel, eine Begegnung mit dem Papst, eine Pressekonferenz zum erfolgreichen Abschluss der Bahn-Schlichtung oder eine Eintragung ins Goldene Buch der eigenen Geburtsstadt. Eine wunderbare Erfahrung, die ich wohl kein zweites Mal machen werde, war gestern die Teilnahme an der Taufe von Vierlingen in Jena. Und ich durfte nicht nur teilnehmen, sondern mir war die Ehre angetragen worden, einer der Taufpaten zu sein. Das besondere an dem Quartett ist nicht nur, …
weiterlesen "Vier Wunder"
Im Zentrum des ersten Tages meiner Reise nach Moskau und Kasan standen das Reformationsjubiläum und die Landwirtschaft. Der Tag begann mit dem Besuch der großen Cranach-Ausstellung im Moskauer Puschkinmuseum. Sie ist in mehrfacher Hinsicht eindrucksvoll. Der von Cranach und seiner Werkstatt so unvergleichlich in seinen Gemälden zur Anschauung gebrachte Geist der Reformation ist reiner ästhetischer Genuss. Die Bilder wirken gemeinsam in ihrer Schönheit.Politisch wäre eine solche Ausstellung die erstmals Cranach Gemälde aus Russland und Gotha zusammenbrachte…
weiterlesen "Zu Besuch bei Cranach in Moskau"
Als ich am Samstag in Weimar war, hat mich der Opernchor des Nationaltheaters mit einer Passage aus Verdis Nabucco in Empfang genommen - dem Gefangenenchor. Ich sah die Sänger aber lieber als freie Demonstranten denn als babylonische Gefangene, denn es ging ja nicht darum, mir ein Ständchen zu singen, sondern in der Debatte um die Zukunft der Thüringer Theater- und Orchesterstruktur sollte ein kraftvolles Signal gesetzt werden. Das finde ich erstmal richtig und wichtig. Ich habe aber auch geantwortet, dass wer Fragen hat, die …
weiterlesen "Debatten sollten mit Fragen beginnen, nicht mit Antworten"
Viele Eindrücke der zurückliegenden Woche liegen im Spannungsfeld von Kultur und Vielfalt. Ein wunderbares Beispiel für Willkommenskultur durfte ich am Mittwoch erleben, als eine Flüchtlingsfamilie gemeinsam mit ihren deutschen „Patengroßeltern“ bei mir im Büro zu Gast war. Die Familie war vor fünf Jahren vor dem Krieg in ihrem Heimatland Irak geflohen. Als sie in Erfurt angekommen waren, hat sich dann die Freundschaft zu einem älteren Ehepaar aus der Nachbarschaft entwickelt. Die beiden unterstützen die Familie bei vielen alltäglichen Sorgen. Ich möchte …
weiterlesen "Kulturelle Vielfalt"
Am Neujahrstag war ich traditionell im Kaisersaal zum Neujahrskonzert. Dabei durfte ich ein kurzes Grußwort sprechen und da das Konzert vom Sorbischen National-Ensemble gegeben wird, habe ich in meinem kurzen Beitrag meine Besorgnis über die Drohungen gegen die Sorben in Sachsen zum Ausdruck gebracht. Der MDR hat mehrfach darüber berichtet, dass Sorben eingeschüchtert und sogar angegriffen werden. Ich finde das schrecklich. Thüringen ist solidarisch mit unseren sorbischen Freundinnen und Freunden und wir sind dankbar, dass das National-Ensemble zum ersten Konzert …
weiterlesen "Charmantes Handelsblatt"
Die Buchvorstellung mit Wolfgang Held in Weimar war eine gelungene Sache und es war mir eine große Ehre, die Laudatio für ihn halten zu dürfen. Als Autor von Erzählungen und Drehbüchern – „Einer trage des anderen Last“ ist zum erfolgreichsten geworden – könnte Wolfgang Held sicher noch mehr Spannendes berichten als auf den 200 Buchseiten zusammengetragen ist. In diesem Buch geht es aber nicht nur um Persönliches, sondern um Kultur- und Zeitgeschichte – es ist wirklich empfehlenswert.In der Thüringer Staatskanzlei ist ja inzwischen der …
weiterlesen "Gelungenes und weniger Gelungenes"
Der gestrige Abend erfüllte alle Erwartungen. Unsere Betriebsrätekonferenz in Erfurt war inhaltlich stark und hat die richtigen Leute erreicht. Und vom anschließenden Kantoren-Konzert an der Musikhochschule Weimar kann ich eigentlich nur schwärmen. Das Konzert zur Eröffnung der „Thüringer Tage der Synagogenmusik“ war in allen Facetten ein wunderbares Erlebnis und wer bis Sonntag Gelegenheit hat, sollte unbedingt eine der Veranstaltungen in Weimar, Berkach oder Erfurt besuchen. Gestern Abend waren auch viele internationale Gäste dabei, von denen mich hinterher …
weiterlesen "Musik für die Seele"
Gestern war ich auf Einladung der bayrischen LAG Christinnen und Christen in der LINKEN zu Gast in Regensburg und damit quasi Teil des „Rahmenprogramms“ des Katholikentages. Die Regensburger LINKE hat ein Büro mitten in der Innenstadt – die „Oase“ – in dem wir eine gut besuchte kleine Veranstaltung zum Thema Christ sein und links sein hatten. Durch die zentrale Lage und die auffällige Deko wurden auch viele Gäste des Katholikentages auf uns aufmerksam. Ich finde gut, dass die Genossinnen und Genossen vor Ort mit vielen Dialogangeboten …
weiterlesen "Die Wege des Geldes sind unergründlich"
Bodo Ramelow mit Björn Harras im Stadion
mit Björn Harras im Stadion
Als „Risikospiel“ war die Partie zwischen Rot-Weiß Erfurt und Hansa Rostock im Vorfeld eingestuft worden, aber ich konnte mich persönlich im Stadion davon überzeugen, dass alle Fans einfach friedlich ihre Vereine anfeuerten. Generell bin ich sowieso dafür, dass man Gewalttäter, die ihrer Mannschaft schaden und echte Fußballfans nicht in einen Topf werfen sollte. In jedem Fall ließe sich mit einem modernen Stadion schon wegen der baulichen Gegebenheiten eine bessere Fantrennung umsetzen, ohne dass ein ganzer Block nur mit …
weiterlesen "Risikospiel ohne Risiko aber mit prominenter Begleitung"

Zauberhaftes in Weimar

Gestern habe ich in Weimar mal wieder etwas Zauberhaftes erlebt, was beinah nicht stattgefunden hätte. Es war ein Festakt aus Anlass des siebzigsten Geburtstags von Christoph Stölzl, dem Präsidenten der Weimarer Musikhochschule. Und Christoph Stölzl war nur einverstanden mit der Organisation dieser Feier, weil es quasi eine Werbeveranstaltung für die Franz Liszt Hochschule in Weimar sein sollte. Dieses Ziel ist aber hundertprozentig umgesetzt worden. Die vielen Ehrengäste aus der ganzen Republik erlebten musikalische Beiträge der Extraklasse. Auf die …
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