Die Wege des Geldes sind unergründlich
Gestern war ich auf Einladung der bayrischen LAG Christinnen und Christen in der LINKEN zu Gast in Regensburg und damit quasi Teil des „Rahmenprogramms“ des Katholikentages. Die Regensburger LINKE hat ein Büro mitten in der Innenstadt – die „Oase“ – in dem wir eine gut besuchte kleine Veranstaltung zum Thema Christ sein und links sein hatten. Durch die zentrale Lage und die auffällige Deko wurden auch viele Gäste des Katholikentages auf uns aufmerksam. Ich finde gut, dass die Genossinnen und Genossen vor Ort mit vielen Dialogangeboten präsent sind. So soll das sein. Und für mich persönlich war der Besuch in Regensburg Teil der Vielfalt dieser Tage: Zwischen „meinem“ protestantischen Feiertag am Donnerstag und der heute anstehenden Jugendweiherede in Erfurt.
Das andere Thema, das gestern für mich eine große Rolle gespielt hat, ist die Zukunft von Schloss Reinhardsbrunn. Die Landesregierung hatte dazu ein Gutachten anfertigen lassen, in dem bestätigt wurde, dass die Enteignung veranlasst werden kann, weil sich die Besitzer seit Jahren nicht kümmern. Und wie sich jetzt zeigte, kann ich die amtierende Regierung sogar bei dem Plan unterstützen, denn wir mir die Staatsanwaltschaft mitteilte, ist die Besitzerfirma seit Ende 2011 insolvent. Mit diesem Wissen sollte doch die Enteignung erst recht funktionieren.
Die Erkenntnis wurde mir mitgeteilt, weil ich vor einigen Monaten Strafanzeige wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung gestellt hatte. Warum allerdings im Jahr 2012 noch 12 Millionen an Hypotheken auf das Schloss aufgenommen werden konnten, ist eins der vielen Mysterien in diesem Fall. Hier sind die Wege des Geldes wohl wirklich unergründlich. Nur eins steht fest. Es ging den Besitzern nie um den Erhalt und Schutz der Schlossanlage. Deswegen muss die Regierung jetzt schleunigst handeln. Jeder Tag, an dem nichts gemacht wird, kann am Ende zusätzliches Geld kosten.