Tagebuch

Wenn eine Pelznase geht, dann geht damit auch ein geliebtes Familienmitglied. Wenn man ins Zimmer kommt und das leere Körbchen sieht, in dem sonst eingerollt wie eine Katze unser Attila lag, dann tut es im Herzen weh. Ja, Attila hat uns nach 15 wunderbaren Jahren verlassen. Dass er älter wurde, merkten wir natürlich alle – vor allem, da das Treppensteigen schwieriger und die Spaziergänge kürzer wurden. Das Altern gehört zum Leben dazu. Da geht es Frauchen und Herrchen auch nicht anders. Klar - Krankheit und Schmerzen sind keine schönen Begleiterscheinungen …
weiterlesen "Ode an unseren treuen Attila"
Den 6. Februar 2023 werden wohl die Menschen im Süden der Türkei und im Norden Syriens nie mehr vergessen. Ein gewaltiges Erdbeben, gemessen mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala, zerstörte 10.000-fach Leben und nahm Millionen von Menschen jede Lebensgrundlage. Die Bilder die uns aus der Erdbebenregion erreichten, waren erschütternd. Aus Erfurt war ein lieber Freund, Paul-Philipp Braun, im ersten Team aus Deutschland, das Nothilfe vor Ort leistete. Er berichtete ununterbrochen über das, was seine Kolleginnen und Kollegen gerade erlebten – so …
weiterlesen "Gelebte Solidarität à la Erfurt"
Meine Gedanken anlässlich des ersten Jahrestages des russischen Angriffs auf die Ukraine: 1.)    In der Frage nach der Wahrnehmung und Bewertung des Ukrainekrieges erleben wir eine doppelte Spaltung in Deutschland. Einerseits zwischen Ost und West aber in allen Landesteilen auch zwischen der jüngeren und der älteren Generation. Während die jüngere Generation ohne größere Einschränkung für das Selbstbestimmungs- und Selbstverteidigungsrecht der Ukraine eintritt, ist das Bild der älteren Generation stärker eingebettet in die …
weiterlesen "Das deutsche Paradoxon zum Ukraine-Krieg in 10 Thesen"
Wenn wir es ernst meinen mit der Forderung, eine dauerhafte Friedensordnung auf dem europäischen Kontinent zu etablieren, ist es geboten und notwendig zunächst die gegenwärtigen Spannungen und Verwerfungen zu analysieren, die wir aktuell beobachten. „Die Waffen nieder“ von Bertha von Suttner begleitet mich dabei genauso wie der Text „Zum ewigen Frieden“ von Immanuel Kant oder die zahlreichen Denkschriften der EKD, die in den letzten fünf Jahrzehnten immer wieder versucht haben, Wege hin zu einem gerechten Frieden zu finden und …
weiterlesen "Von gemeinsamer Sicherheit und wechselseitiger Achtung"
Erst vor einigen Tagen konnte man als aufmerksamer Nachrichtenkonsument in einer Hauptnachrichtensendung wie unter einem Brennglas die krisenhaften Widersprüche besichtigen, in denen sich unsere Gesellschaft gegenwärtig befindet. Auf der einen Seite wurde berichtet, dass das Nettoeinkommen von Arbeitnehmern im vergangenen Jahr um 4,1 Prozentpunkte zurückgegangen sei – ein bis dahin kaum vorstellbarer Wert. Gewarnt konnte man freilich schon Wochen vorher sein, als Michael Fratzscher, seines Zeichens Präsident des Deutschen …
weiterlesen "Über den Zusammenhang von Megaprofiten und Kaufkraftverlust"
In einer Thüringer Zeitung wurde in der vergangenen Woche im großen Stil über ein Prüfverfahren des Thüringer Rechnungshofes berichtet. Die Aufgabe der Rechnungshöfe ist es, unabhängig von der Regierung, unabhängig von politischen Parteien und unabhängig von jeder Einflussnahme die öffentliche Verwaltung zu kontrollieren. Rechnungshöfe sind also ein vitaler Bestandteil einer lebendigen Demokratie und eines gut funktionierenden Rechtsstaates. Um die Arbeit des Rechnungshofes besser verstehen zu können, muss man kurz erläutern, dass eine Prüfung …
weiterlesen "Von Kofferträgern und Sherpas"
Wer gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Land gestalten und umfassend entwickeln möchte, der braucht vieles, aber vor allem: Pragmatismus, Realismus, Optimismus und Vertrauen in die Kraft der Menschen. Politik heißt für mich deshalb, realistisch Probleme einzuschätzen, zu analysieren und sie auch tatsächlich zu lösen. Problembeschreibungen allein reichen nie aus. Politik bedeutet aber auch, Erfolge und Potenziale zu erkennen und angemessen zu würdigen. Wer nicht stolz auf Erreichtes sein darf, wird kaum die Kraft finden, dort an Stellschrauben …
weiterlesen "Von wegen „rote Laterne“"
Seit beinahe zehn Monaten führt Russland nunmehr einen verbrecherischen Krieg gegen seinen Nachbarn, die Ukraine. Dieser Krieg trifft nicht nur die Welt in einer Zeit vielfältiger Krisen, sondern hat auch die politische Linke und mich ganz persönlich an einer sehr empfindlichen Stelle – nämlich unserem Kampf für Frieden und Abrüstung – getroffen. Seitdem ich mich erstmals zu diesem Krieg und seinen Folgen geäußert habe, begegnet mir immer wieder die Vorhaltung, dass ich ohne Grund und ohne Not Waffenlieferungen an die Ukraine …
weiterlesen "Der Ukrainekrieg oder Vom Ende einfacher Gewissheiten"
Dass in einem Bundesland mit Minderheitsregierung alles etwas aufregender und aufgeregter abläuft als in Ländern mit klaren Mehrheitsverhältnissen, ist nicht weiter überraschend. Als Novum möchte ich allerdings dennoch betrachten, dass knapp zwei Jahre vor dem avisierten Wahltermin bei einigen der Wahlkampf schon begonnen zu haben scheint – und das auf in mehrerlei Hinsicht bemerkenswerte Art und Weise. Beginnen wir zunächst mit der FDP Thüringen. Bei ihrem Vorsitzenden Thomas Kemmerich scheint es sich dieser Tage noch nicht herumgesprochen zu …
weiterlesen "Ist denn schon wieder Wahlkampf?"
Seit Monaten werde ich immer wieder mit unsinnigen Behauptungen konfrontiert. In Gera behauptet Neonazi Christian Klar (https://rechercheostthueringen.noblogs.org/post/tag/christian-klar/) beispielsweise immer wieder wahrheitswidrig, ich sei gar kein gewählter Ministerpräsident, sondern von Bundeskanzlerin Merkel quasi ungewählt ins Amt gehoben worden. In Herrn Klars Welt operiert man gern mit Umschreibungen wie "Der Ungewählte", "Der Eingesetzte" oder auch "Ministerpräsident von Merkels Gnaden". Ja, nach dem 4.2.2020 ist Thüringen durch das …
weiterlesen "Vorwürfe, Vorhaltungen und Unsinn"