Ein Sittengemälde oder wie die Verhältnisse ins Tanzen kommen
Am neunten Jahrestag meiner Vereidigung als Ministerpräsident erschien in der Thüringer Allgemeinen (TA) ein umfassender und sehr persönlicher Kommentar von Martin Debes über diesen Jahrestag, den Niedergang von Rot-Rot-Grün im Speziellen sowie dem nahen Ende der linken Bundestagsfraktion im Konkreten. Aus der Perspektive eines Beobachters ein feinsinniges Sittengemälde, das facettenreich die Behauptung aufstellt, in der Thüringer Landesregierung sei niemand mehr handlungsfähig und mehr als der berühmt-berüchtigte Kriechgang in die Agonie fände landespolitisch gar nicht mehr statt.
Sicher: hätten ich oder gar alle Wählerinnen und Wähler in all den Jahren auf den weitsichtigen Ratgeber Thüringer Allgemeine gehört, wäre ich möglicherweise nie Ministerpräsident geworden, hätte die LINKE keine Wahlerfolge gefeiert und würden viele Problemstellungen natürlich überhaupt nicht existieren, denn die Mutter aller Probleme scheint R2G zu sein.
Warum ich meine, dass ich aus der Perspektive der TA nie hätte Ministerpräsident werden sollen? Nunja: ich erinnere mich noch sehr genau an die Zeit von vor neun Jahren, als ich vereidigt wurde und der Chefredakteur der Thüringer Allgemeine noch Paul-Josef Raue hieß.
Aktuell bereitet ein Verlag die Vorstellung des neuen Buches von Martin Debes vor und ein wenig ahne ich, warum die oben genannte kommentierende Form in der Tageszeitung nun so ausfällt wie am gestrigen Tage. Mit „Demokratie unter Schock“ hat Herr Debes ohne Zweifel ein zeitgeschichtliches Dokument zur Kemmerich-Wahl vorgelegt und in ausführlicher Art und Weise kontextualisiert. Mit bücherschreibenden Journalisten unserer Tageszeitung habe ich so meine Erfahrungen sammeln dürfen und habe mich deshalb sehr gefreut, als Martin Debes mir zumindest sein fertiges Buch zu den Kemmerich-Ereignissen zum Lesen überreichte, so dass ich den einen oder anderen Punkt noch ergänzen oder präzisieren konnte.
Das unterscheidet das Buch sowie das Vorgehen des Autors wohltuend von dem Spiel, das der frühere Chefredakteur mit mir zu spielen versuchte.
Paul-Josef Raue kannte ich noch aus der Zeit, als er in Marburg Chefredakteur der Oberhessischen Presse war. Einer seiner Redakteure war damals ein Mann namens Frank Schauka, der mir viele Jahre später in Thüringen wiederbegegnen sollte – dieses Mal mit einem Buchprojekt der ganz speziellen Sorte. Denn Chefredakteur Raue hatte die Parole ausgegeben, einen anderen Marburger – nämlich mich – besonders intensiv durchleuchten zu lassen. Beinahe täglich erhielt ich plötzlich Anrufe von meiner Marburger Familie, meinen Freunden, ehemaligen Weggefährten, ja selbst von meinem ehemaligen Chef, die sich bei mir meldeten und mir mitteilten, dass ein Journalist namens Frank Schauka auf den Spuren meines Lebens in Marburg recherchieren würde. Die seltsamsten Berichte kamen von meinen Kindern, die akkurat mit protokollierten, wie und in welcher Form diese Recherche stattfand.
Nachdem das „Werk“ erschienen war, distanzierte sich mein ehemaliger Chef in einem langen Brief bei mir davon, und monierte, wie entstellt seine tatsächlichen Ausführungen in den Text Eingang gefunden hatten. Meine frühere Schullehrerin wunderte sich ob der merkwürdigen Form der Recherche. Mit mir wurde im Vorfeld der Veröffentlichung bezeichnenderweise nicht ein einziges Wort gewechselt – und das bei einem Buch, das ja offenbar mich zum Hauptgegenstand haben sollte. Einen Tag vor der Erstveröffentlichung in der Thüringer Allgemeinen bekam mein Büroleiter dann doch noch den Anruf des Redakteurs mit der Bitte, ein kurzfristiges Interview führen zu können. Da ich selbst terminlich stark eingebunden war, konnte es an diesem Tag gar nicht realisiert werden und es blieb offen, wie dringlich es denn tatsächlich sei.
Am darauffolgenden Samstag war dann der Aufmacher in der Thüringer Allgemeinen sehr prominent auf Seite eins mit der mächtigen Überschrift „Er kann nicht lesen und nicht schreiben.“ Welch ein Rechercheergebnis. Herr Schauka fand doch tatsächlich heraus, dass ich Legastheniker bin, was im Übrigen zu dieser Zeit schon vielfach gemeldet und in einschlägigen Sendungen zitiert wurde. Selbst der MDR hatte dazu einmal eine Betroffenensendung, in der ich Rede und Antwort gestanden habe. Ich wusste nicht, ob ich wütend oder traurig sein sollte, denn tatsächlich war die Darstellung schon in der Überschrift grundfalsch. Selbstverständlich kann ich sogar sehr gut lesen und bin auch des Schreibens mächtig, denn meine Legasthenie hat etwas mit Buchstabenverdrehung beim Schreiben zu tun. Dieses Phänomen der – ich nenne es immer rumkullernden – Buchstaben hatte seine schlimmste Spur in der Schule bei Diktaten bei mir hinterlassen, denn schnell gesprochene Texte, die genauso schnell aufs Papier geschrieben werden mussten, führten immer zur Vollkatastrophe. V und F geriet durcheinander, lang gedehnte Laute mit I und IE oder H waren für mich in der Geschwindigkeit schriftlich nicht abbildbar. Gleichwohl konnte ich meine geschriebenen Sätze immer lesen und insoweit konnte ich meine Legasthenie kompensieren durch eine extrem gute Merkfähigkeit und durch kulturelle Techniken wie einer geschickten Vermeidungsstrategie, das Abschreiben von Heften anderer Mitschülerinnen und dem geschickten Umgehen, um an der Tafel irgendwas hinschreiben zu können.
Und, um es noch einmal zu sagen: es gab für mein Vorlesen sogar regelmäßig eine Eins. Diktate waren mir hingegen immer eine Gräuel.
Ja, diese Schulzeit hat mich sehr geprägt und der unschlagbare Vorteil, den ich mir durch meine Legasthenie erarbeitet habe (bzw. erarbeiten musste) ist meine sehr gut ausgeprägte Merkfähigkeit geworden. Der Nachteil: bestimmte – auch positiv emotional besetzte – Dinge, vermied ich bewusst, um mich nicht zu blamieren. So viel das Schreiben von Liebesbriefen eben aus. Daraus resultierte letztlich eine Empfindsamkeit, die für mich Schwäche und Stärke gleichzeitig ist – bis heute.
Offensichtlich sollte diese meine sehr persönliche Problematik für Boulevard-Journalismus der ganz billigen Sorte ausgeschlachtet werden.
In diesem Zusammenhang und auch in zeitlicher Nähe hierzu erinnere ich an eine andere merkwürdige Geschichte. Ein Leser schickte einen Leserbrief an die TA, in dem behauptet wurde, ich sei Geheimdienstagent usw. Mehrere Redakteure bestätigten mir, dass es ausreichend redaktionelle Beiträge über genau diesen Leserbriefschreiber gab, in denen berichtet wurde, wie genau dieser Absender andere Menschen in Erfurt herabgewürdigt und bedrängt hatte und aus vielerlei Gründen mit einer ganzen Reihe von juristischen Maßnahmen überzogen wurde. Umso verwunderlicher, dass dieser Leserbrief sehr prominent in der Mitte der Leserbriefseite abgedruckt wurde. Der dafür verantwortliche Redakteur behauptete später in einem persönlichen Gespräch mit mir, dass er gezwungen worden sei, diese Leserbriefseite so zu gestalten. Chefredakteur Raue soll damals gesagt haben, man wolle mir jetzt einmal Demokratie beibringen. Ob das so stimmt kann ich nicht beurteilen. Über den Leserbrief habe ich mich beim Deutschen Presserat beschwert und letztlich Recht bekommen. Er durfte nicht weiter in gedruckter Form erscheinen und im Kern war der Umgang mit diesem Leserbrief auch vom Presserat deutlich gerügt worden. Das interessierte Paul-Josef Raue allerdings wenig, denn er hielt sich nur formal an die Auflagen, die mit der Rüge verbunden waren. Während es in Printausgaben keine Weiterungen dieser Art gab, war das Pamphlet über die Online-Präsenz der TA noch viele Jahre auffindbar. Erst nach einem viel späteren Wechsel des Chefredakteurs und meinem erneuten Hinweis, dass der Leserbrief immer noch auf der Quelle Thüringer Allgemeine aufzufinden sei, verschwand dann diese vom Presserat deutlich beanstandete Schmähschrift.
Aber betrachten wir losgelöst von mir und meinen persönlichen Erfahrungen einmal die Entwicklung des Verlagshauses und die Zeitung, die zu DDR-Zeiten als „Das Volk“ erschienen war. In der Wendezeit erkämpfte sich die Belegschaft der Zeitung ihre redaktionelle Freiheit, aber auch den Weg in eine erstaunlich positive Zukunft. Die Oberhessische Presse expandierte in dieser Zeit ebenfalls – u.a. mit einer Zeitungsneugründung in Eisenach deren Vorkämpfer der oben bereits erwähnte Paul-Josef Raue war, der Chefredakteur der OP aus Marburg. Erstaunlicherweise war es auch genau dieser Paul-Josef Raue, der in schärfster Form das Zusammengehen der Thüringer Allgemeinen, der Thüringischen Landeszeitung und der Ostthüringer Zeitung im Verbund der heutigen FUNKE-Gruppe geißelte, der sich sehr darüber empörte, wie diese monopolartige Struktur den Zeitungsmarkt in Thüringen dominierte und damit Neugründungen die Luft zum Atmen genommen würde.
Genau dieser Paul-Josef Raue war es dann aber auch, der seinen beruflichen Lebensweg später gut dotiert bei eben dieser TA beendete.
Der Aufstieg der Thüringer Allgemeinen war verbunden mit ihrem legendären Chefredakteur Sergej Lochthofen, der sich sehr schnell seinen Platz auch überregional als Stimme des Ostens erobern konnte. Sergej Lochthofen hatte den Beinamen „der Zar“ und offenkundig waren so auch die redaktionellen Umgangsformen, wenn man als politischer Vertreter zum Interview geladen wurde. Es war eine Mischung aus dem Konzept „heißer Stuhl“ – angeklagt sein und ziemlich massiv attackiert zu werden – und Versöhnlichkeit, wenn später Frau Lochthofen eingriff, um mit einer Tasse Kaffee das Gespräch ausklingen zu lassen. Meistens durfte im Anschluss einer der jungen Redakteure ein Interview verfassen, die ich meistens als recht lesenswert empfand. Oft lasen sich die Interviews getreu dem Motto: „So hätte mein Interview auch sein können, wenn wir denn zu einem Dialogklima gekommen wären.“
Andererseits war diese Form des Verhörens auch dem Ehrgeiz des Chefredakteurs geschuldet, sehr direkt und sehr unmittelbar den Interviewten auf den Zahn zu fühlen. Da ich wusste, dass es allen anderen auch so ging, habe ich mich dabei nie diskriminiert gefühlt, sondern es als kulturellen Höhepunkt journalistischer Gespräche mit besonderen Begleitumständen eingeordnet.
Der Aufbruch der Redaktion Thüringer Allgemeinen mit der Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft und dem Suchen nach Kooperationspartnern startete mit Unterstützung der FAZ. Erst später engagierte sich die Westdeutsche Allgemeine. Dieser Übergang an die WAZ-Gruppe ist insoweit interessant, als dass es immer wieder kritische Hinweise darauf gab, wie es eigentlich die Parteizeitung „Das Volk“, also später Thüringer Allgemeine, und die Parteizeitung Volkswacht in Gera geschafft haben, in derselben Eigentümerstruktur zu landen, gemeinsam mit der Parteizeitung Thüringische Landeszeitung, die als Parteizeitung der LDPD das Kernstück der Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT) bildete. So entstand ein Konglomerat, das der WAZ-Gruppe zuzuordnen war. Der Übergang der Volkswacht in Gera gilt als dubios und seltsam, denn aus der Volkswacht entstanden die Ostthüringer Nachrichten (OTN) und im Vertriebsgebiet der OTN zufällig und wundersam am selben Tag die OTZ. Sämtliche Mitarbeiter wurden von einem Augenblick zum nächsten Teil der OTZ. Anzumerken hier ist allerdings, dass der einzige frei gewählte Chefredakteur der OTZ Dieter Hausold war, der 1999 dann mein Partner wurde, als ich zum allerersten Mal für die PDS in den Thüringer Landtag gewählt wurde. Dieter Hausold war da gerade zum Landesvorsitzenden der Thüringer PDS gewählt worden und er begleitete mich auf meinem ganzen politischen Weg, bis heute.
Die WAZ-Mediengruppe hat sodann rund eine halbe Milliarde Mark in dieses fast monopolartige Absatzgebiet investiert und das neue Druckhaus in Löbichau für die OTZ und das riesige Druckzentrum mit dem Verlags- und Redaktionszentrum in Erfurt in der Binderslebener Landstraße errichtet. Nach allem was man hört ist die Refinanzierungsquote des investierten Geldes gut verzinst worden, aber leider ist in die vom Steuerzahler mit subventionierten neuen Druckzentren niemals nachinvestiert worden.
Das eigentliche Drama liegt jedoch in der Tatsache, dass heute aus dieser tatsächlich einmaligen Konstruktion eine Situation entstanden ist, in der in Thüringen als einzigem Bundesland kein einziges Druckzentrum mehr für Zeitungsoffsetdruck besteht. Zuerst wurde Löbichau abgewickelt und die OTZ-Redaktion zog in entsprechende Mieträume nach Gera, das Gebäude wurde verkauft und abgestoßen. Aktuell haben wir den Konflikt um die Abwicklung der Erfurter Druckerei erleben müssen und als gewerkschaftlich orientierter Ministerpräsident stand ich solidarisch an der Seite der Kollegen in der Binderslebener Landstraße, die nicht fassen konnten, dass in einem Bundesland Zeitungen verkauft werden, aber keinerlei Zeitungsdruck mehr stattfinden wird.
Noch einmal Rückblick in den März 2000: Es war die Zeit des großen CDU-Spendenskandals. Altkanzler Helmut Kohl behauptete, größere Geldspenden erhalten zu haben, um die politische Arbeit der CDU in den neuen Bundesländern forcieren zu können, aber er hätte sein Ehrenwort gegeben, die Spender nie zu benennen. Hier begann der Aufstieg von Angela Merkel, die sich von diesem Rechtsbruch distanzieren wollte und wenn man Herrn Schäuble richtig verstanden hat, stand ja im Raum, dass es diese Spender nie gegeben hat, sondern dass es sich um die weitere Vertuschung des eigentlichen Schwarzkontenskandals der Union handeln würde, die größere Geldmengen immer noch durchgeschleust haben, um sie der staatlichen Aufsicht und der Transparenznotwendigkeit zu entziehen.
Sei es, wie es sei: Nachdem die Bundestagsverwaltung sich anschickte, die sog. „Spendengelder“ von der CDU zurückzufordern, machten sich einige Prominente auf, Geld für die CDU zu sammeln. Dieses Geld wollte schließlich Helmut Kohl zusammen sammeln damit das dann seine Partei an den Bundestag abführen kann getreu dem Motto: „Den Schaden, den ich anrichtete, habe ich wiedergutgemacht.“ Dass dieses Kalkül nicht aufgehen würde, lag auf der Hand. Den immensen Ansehens- und Vertrauensverlust konnte kein Geld der Welt zukleistern. Ich erwähne das deshalb, weil erstaunlicherweise aus dem SPD-Umfeld Erich Schumann aus Essen, der geschäftsführende Gesellschafter der Verlagsgruppe der WAZ, 800.000 DM bei diesem Spendenmarathon mit einzahlte. Hier hielt sich immer das Gerücht, dass dies auch ein Zeichen der Dankbarkeit war, dass die WAZ-Gruppe in Thüringen gegenüber jeder Skepsis der Monopolkommission und anderer Medienhäuser eine Quasi – Monopolstellung einnehmen konnte.
Ausgehend von dem Print-Volumen, das die drei Tageszeitungen TLZ, TA und OTZ täglich zur Auslieferung brachten, ist natürlich der Verfall des Zeitungsmarktes auch an diesen Blättern nicht ohne Spuren vorbeigegangen. Umso mehr erstaunt es mich, wenn dann in einer solchen Zeitung ein Sittengemälde über Rot-Rot-Grün und über die verloren gegangene Kraft gezeichnet wird, wenn Veränderungen der letzten neun Jahre nur in dem Licht der vermeintlichen Handlungsunfähigkeit betrachtet werden und wenn gesellschaftliche Veränderungsprozesse einfach ausgeblendet werden. Als ob der Aufstieg von Populisten in der Welt nicht andere Prozesse in Gang gesetzt hätte. Als ob die Corona-Zeit und die Nach-Corona-Zeit nicht viel an Glaubwürdigkeit bei Politikern und Journalisten hat verlieren lassen, als ob der Aufstieg der AfD und speziell hier in Thüringen unter der Führung eines Faschisten nicht ein gesellschaftliches Klima erzeugen würde, bei dem alte Handlungsstrukturen nicht mehr funktionieren werden und auch nicht mehr funktionieren können. Als ob in unserer digitalen Gesellschaft nicht längst mit X (vormals Twitter), TikTok, Facebook, Instagram und Kanälen wie Whatsap oder Telegram ganz andere Reichweiten erzeugt werden, oder Hass und Hetze nicht alltäglich die Herzen auch in unserem Bundesland vergiften würde.
Es lohnt sich, einmal anzuschauen, wie der Aufstieg von „Das Volk“ zur Thüringer Allgemeine als meinungsstarkes und meinungsbildendes Medium auf eine abschüssige Bahn geriet und dort ankam, wo wir heute stehen. In Ostthüringen ist das erste Verbreitungsgebiet der OTZ von Seiten des Verlages bereits aufgegeben worden. Das Aufkaufen und Übernehmen von Anzeigenblättern hat zeitweise zur Erhöhung des Druckvolumens geführt, aber mittlerweile ist der Werbemarkt in die digitale Welt weitergezogen. Werbeblätter, die konkurrierend in Thüringen einmal die Briefkästen gefüllt haben, gibt es nicht mehr und in bestimmten Regionen, für die bislang der FUNKE-Vertrieb zuständig war, gibt es auch die kostenlosen Anzeigenblätter nicht mehr.
Aber die leeren Briefkästen füllen dort nun braune oder bräunliche Werbeblätter, die damit auch zur Verunsicherung und teilweise Verleumdung ihren Beitrag leisten.
Nehme ich also das Sittengemälde über Rot-Rot-Grün und vergleiche es mit den Entwicklungsstationen des FUNKE-Medienhauses in Thüringen, empfinde ich uns noch als ziemlich lebendig.
Zum Schluss sei ein ehemaliger Chefredakteur der TA erwähnt. Johannes M. Fischer hat 2021 ein Buch über mich geschrieben – kritisch, aber wie ich finde fair : „und manchmal platzt der Kragen: Bodo Ramelow – eine Biografie.