Schlagwort: geschichte

Nach den Artikeln, die mir die BILD in den letzten Tagen gewidmet hat, warte ich nur noch auf die Schlagzeile, dass Attila während unserer Wanderungen hemmungslos in herumliegende Stöcke beißt – „Ramelows Kampfhund attackiert Thüringer Wälder“ würde das dann wahrscheinlich heißen. Naja, als ich die Zeitung am Donnerstag aufschlug, war mir nicht nach Lachen zu Mute. In den letzten Wochen wurden bei mehreren meiner Abgeordnetenkollegen Reifen zerstochen oder Radmuttern gelockert. Und in so einer Situation veröffentlicht die Zeitung das Kennzeichen unseres …
weiterlesen "Sorgen und Erinnerungen"
Der Montagvormittag hat mir heute schon mal gezeigt, dass Rot-Rot-Grün funktionieren wird. Seit dem Morgen bekomme ich Anrufe und Nachrichten aus den Reihen unserer hoffentlich zukünftigen Koalitionspartner. Gegenstand der Anfragen ist ein ganzseitiger Beitrag in der heutigen Ostthüringer Zeitung, der als Gastbeitrag von mir gekennzeichnet ist. Es ist schön, dass die OTZ mir so viel Platz einräumt. Das Bild finde ich eigentlich auch gelungen. Nur der Text ist leider nicht von mir.Es gab eine technische Panne, durch die letztlich die falsche Datei bei der …
weiterlesen "Richtiges Bild, falscher Text"
Heute habe ich endgültig eine Berlin-Ära beendet. Seit einigen Jahren bin ich immer mal wieder angesprochen wurden, wieso ich eigentlich eine Umhängetasche benutze, auf der ein Stück des Berliner Stadtplans abgebildet ist. Zuletzt musste ich mir immer wieder den Spott unseres Sondierungsteams anhören, als wir zu den Verhandlungen gelaufen sind und ich die Tasche dabei hatte. Mit einer Berlin-Tasche könne ich doch nicht Ministerpräsident Thüringens werden. Na gut, daran soll es nicht scheitern. ;-) Also bin ich heute in Erfurt in die Tourist Information gegangen und …
weiterlesen "Ende der Berlin-Ära"
Über Geschichte habe ich in den letzten Tagen sehr viel gesagt und geschrieben. Heute, zum Tag der deutschen Einheit, möchte ich in meinem Tagebuch gern die Festrede von Rabbiner Prof. Walter Homolka, Rektor des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs, als Gastbeitrag veröffentlichen. Walter Homolka war im Sommer 1989 als westdeutscher Austauschstudent zu Gast an der Theologie in Leipzig. In seiner Rede zitiert er aus seinem Tagebuch von damals:„Vor 25 Jahren – mit 25 Jahren – erhielt ich die Gelegenheit, während meiner …
weiterlesen "Gastbeitrag: Prof. Walter Homolka über den Mai 1989 in Leipzig"
Eine Äußerung von Gregor Gysi aus einem morgen erscheinenden Interview mit der Super Illu hat heute wieder dazu geführt, dass über die Frage diskutiert wurde: Unrechtsstaat – ja oder nein? Auch wenn das nicht allen gefällt, das Problem der DDR-Aufarbeitung lässt sich nicht auf ein Wort reduzieren. Es geht darum, sich mit schrecklichem Unrecht aus der Vergangenheit auseinanderzusetzen und die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Wie fatal wäre das, wenn man nur durch den Gebrauch eines Wortes Ablass erkaufen könnte? Es wäre …
weiterlesen "Gregor Gysi und ich sind uns einig, dass …"
Ja, Freibier ist meistens eine schöne Sache. Vor allem lockt es Leute an. Allerdings wird es in meinem heutigen Tagebucheintrag nicht darum gehen. Ich wollte lediglich deutlich machen, wie weit Überschrift und Inhalt eines Textes mitunter auseinander liegen können. In den letzten Tagen habe ich das Gefühl, dass die Freibier-Überschriften zunehmen.Gestern zum Beispiel konnte ich im Tagesspiegel lesen „DDR-Unrecht: Grüne drohen mit Abbruch von Sondierung“. Im Text – einem Interview mit Grünen-Spitzenkandidatin Anja Siegesmund – war dann nichts Derartiges zu lesen, …
weiterlesen "Freibier!"
Am Anfang fand ich es wirklich ärgerlich, dass eine Zeitung einfach in einer Serie von Artikeln eine Biografie über mich abdruckt, in der Vieles frei erfunden ist. Weil das aber nicht nur mir seltsam vorkam, hat sich daraus eine große Welle von Sympathie- und Unterstützungsbekundungen entwickelt, die es sonst vielleicht nicht gegeben hätte. Und wegen dieser „Biografie“ ist auch eine Idee entstanden: Astrid Rothe-Beinlich von den Grünen und ich haben überlegt, ob wir nicht gemeinsam unsere persönliche Geschichte erzählen können.Gestern …
weiterlesen "Gemeinsame Geschichte, getrennte Perspektiven"
Wenn ein Gasthaus schon seit 1614 existiert, ist dort in den letzten 400 Jahren sicher viel Spannendes passiert. Schade, dass es nicht möglich ist, alles zusammenzutragen, was da im „Weißen Schwan“ in Mengersgereuth-Hämmern vor sich ging – andererseits sind einige der Betroffenen vielleicht froh darüber. ;-) Gestern Abend war ich jedenfalls dabei, als in diesem ehrwürdigen Gasthaus Knut Korschewsky zum Direktkandidaten für den Wahlkreis Sonneberg gewählt wurde. Das sehr gute Ergebnis, das er dabei erhielt, ist eine Anerkennung für seine …
weiterlesen "Kleiner Beitrag zu 400 Jahren Geschichte"
Angesichts des bevorstehenden Tages der Deutschen Einheit muss ich gleich wieder an den Montagabend denken, als ich mich über einen Beitrag im Thüringen Journal geärgert habe. In der kurzen Sequenz ging es um die Ausstellung „Ich kam als Gast in euer Land gereist ...“, die am Montag in Suhl eröffnet wurde. Darin werden Schicksale von deutschen Hitlergegnern dargestellt, die in die Sowjetunion gingen und dort Opfer des Stalinismus wurden. Gefördert wird die Ausstellung von der Rosa Luxemburg Stiftung, was die MDR-Zuschauer …
weiterlesen "Die Linke soll sich erstmal um ihre Geschichte kümmern …"
Schön, wenn man mitten im Tagebuchschreiben von einer Nachricht überrascht wird, die man nicht unkommentiert lassen kann. Eigentlich wollte ich heute nicht über den Papst schreiben, aber na gut. Benedikt tritt also zurück. Dass ich nur mit wenigen seiner Aussagen einverstanden bin, wird niemand verwundern, aber grundsätzlich habe ich großen Respekt davor, dass er sein gesamtes Leben seinem Glauben und seiner Kirche gewidmet hat und auch davor, dass er jetzt selbstbestimmt einen Schlusspunkt setzt. Für mich wird vor allem die persönliche Begegnung im Jahr 2007 in …
weiterlesen "Zeit zurückzutreten"