Überraschende Begegnungen im Heiligen Land
Israel bietet auch dieses Mal wieder viele schöne Überraschungen. Die größte habe ich heute Vormittag erlebt, als mir mitten in Jerusalem auf einmal Björn Harras in die Arme lief. Vor einem Monat waren wir noch zusammen in Erfurt beim Fußball und jetzt treffen wir uns plötzlich in Israel. Björn hatte hier in Tel Aviv einige Auftritte mit seinem Improtheater und hat danach noch einen Workshop mitgemacht. Das nächste Mal treffen wir uns nun aber erst im Landtagswahlkampf wieder – oder vielleicht doch irgendwo ganz woanders auf dieser Welt?
Ein Stück Thüringen ist mir schon am Sonntagabend begegnet. Studierende der Musikhochschule Franz Liszt haben in Jerusalem Bachs h-Moll-Messe aufgeführt und dafür zurecht stehende Ovationen und Bravo-Rufe erhalten. Die Studierenden waren die besten Friedens- und Kulturbotschafter, die Thüringen entsenden kann. Das ist jedes Steuergeld wert und die Leistung der Weimarer Hochschule ist beeindruckend. Professor Stölzl und seinem Jerusalemer Partner Professor Leef konnte ich gleich persönlich gratulieren. Leider war sonst kein Vertreter aus Thüringen anwesend, aber ich habe den Freistaat gerne repräsentiert. 😉
Gestern war ich zu Besuch im Jerusalem Open House, bei den Organisatoren der Jerusalem Gay Pride. Wir haben über die äußerst schwierige Situation von palästinensischen Schwulen gesprochen, denn wenn sie von Israel nach Gaza ausgewiesen werden, sind sie von der Steinigung bedroht. Sie leben also entweder in Israel in Angst vor dem Aufgegriffen werden oder in Palästina in Angst vor Verfolgung. Die Organisation arbeitet ganz im Verborgenen, aber ihre Arbeit ist unglaublich wichtig.
Heute ging es mit dem Schnellbus von Jerusalem nach Haifa, wo ich am Nachmittag das Leo Baeck Center besucht habe. Mit dem Zentrum hatten wir ja die Kooperation, als jüdische und palästinensische Jugendliche mit ihrem Musical-Programm in Erfurt waren. Im Center in Haifa durfte ich eine Tora-Rolle anschauen, die von der ersten Jüdischen Berliner Hochschule stammt und wurde vor dem Naziterror hierher gerettet.
Das Wichtigste zum Schluss: Wolfgang hat es geschafft! In der Stichwahl zum Ortsteilbürgermeister von Melchendorf konnte sich mein Büroleiter Wolfgang Albold mit 522 zu 336 Stimmen durchsetzen und ist zukünftig Ortsteilbürgermeister. Ich gratuliere auch auf diesem Weg herzlich und wünsche viel Kraft für die bevorstehenden Aufgaben!