Geduld gefragt

Neben den Informationen zu Horst Köhlers Rücktritt laufen die ersten Nachrichten aus dem Nahen Osten ein. Was für eine Katastrophe, was hat die israelische Militärführung da nur angerichtet? Man muss wirklich kein Freund von Hamas, Hisbollah oder wem auch immer sein, aber den Gaza-Streifen völkerrechtswidrig abzuriegeln und sich dann als Antipiraten-Aktion in Szene zu setzen, musste einfach schief gehen. Die Hamas konnte die Bilder wahrscheinlich schon vorher einkalkulieren, aber jeder Tote Aktivist ist einer zu viel. Zu dieser Erstürmung der Schiffe hatte Israel kein Recht. Das Territorium des Gaza-Streifens ist kein israelisches Staatsgebiet, also sind israelische Truppen nicht legitimiert solche Angriffe zu befehligen. Mit Trauer nehme ich zur Kenntnis, dass die Falken triumphieren.

Der Montag in Quito endet mit einem gemeinsamen Abendessen mit den bereits angereisten Mitstreitern aus Kuba, Bolivien, Kolumbien und Peru. Die anschließende Nacht regnet es durchgehend und es wird empfindlich kalt. Vielleicht bin ich auch nur besonders empfindlich, weil mir der Flug noch in den Knochen steckt.

Für den Dienstag steht eine Stadtrundfahrt im Programm. Am Morgen warten wir auf den Bus und warten und warten. Geduld ist hier eine gefragte Tugend. Zum Glück ist zumindest die Dolmetscherin pünktlich und so lernen wir auch ohne Bus schon viel über Land und Leute. Oben auf dem Bild ist übrigens das Hotel zu sehen, in dem wir untergebracht sind.