Touristische Entdeckungen – Kulturelle Schätze

Woche 3 der Sommertour #ZukunftThüringen

So schnell gehen drei Wochen vorüber. In der letzten Woche meiner Sommertour 2019, zeigt nicht nur der Sommer was er kann (fast durchgehend 30°C plus… was das für unsere Natur bedeutet, habe ich in letzter Zeit öfters thematisiert), sondern auch die Thüringer Naherholung, Kultur und Tourismus. Wie in den vorangegangenen Wochen, leben diese Bereiche oftmals vom Einsatz Einzelner und vom unerschütterlichen Glauben daran, dass man gemeinsam etwas Lohnendes aufbauen kann. Dass Thüringen viel zu bieten hat, das weiß ich schon seit eh und je. Dass man es aber vielleicht ein bisschen besser erzählen muss, ist der Grund, warum ich persönlich immer Wert darauf lege, mir die Attraktionen selbst anzusehen. Tatsächlich habe ich auch in diesem Jahr wieder so einiges entdecken dürfen, wovon ich auf den folgenden Zeilen gerne berichten möchte.

Montag, 22. Juli 2019

Die Woche beginnt wortwörtlich mit Höhen und Tiefen. Bevor es aber hoch hinausgeht, schau ich mir das Schloss Tenneberg und das dortige Puppenmuseum in Waltershausen bei Gotha an. Gehört habe ich über dieses kleine aber feine Schloss schon extrem viel – dagewesen bin ich aber noch nie. Und gleich der erste Eindruck ist grandios. Auf der Brücke über den alten Wehrgraben erwarten mich gleich der Bürgermeister Michael Brychcy und der Museumsmitarbeiter Bernd Klingbeil, letzterer in mittelalterlicher Gewandung verkleidet als der ehemalige Landgraf, zum Rundgang. Hier ist man vom Wochenende noch ein bisschen außer Atem, denn erst einen Tag zuvor fand hier ein großes Orgelkonzert statt und der Andrang von Besucherinnen und Besuchern war so groß, dass man das Set zweimal spielen musste, damit alle Gäste in der kleinen Kapelle in den Genuss der wunderschönen Anlage kommen konnten. Auf dem Rundgang schildert man mir das bewegte Schicksal des kleinen Schloss. Bis vor nicht allzu langer Zeit war es nämlich noch auf dem besten Weg zur Ruine. Mittlerweile konnte man Stück für Stück und durch die beharrliche Arbeit der Stadt, des Landkreises und vieler privater Liebhaberinnen und Liebhaber das Objekt vor dem Verfall bewahren. Die spannenden Deckenmalereien, auf denen sich überall die Anspielungen an die im Kreis Gotha immer präsenten Illuminaten finden lassen und das angeschlossene Puppenmuseum, machen aus Schloss Tenneberg nicht nur ein historisch beeindruckendes Gebäude, sondern auch ein Ort, der sich für Geschichtsinteressierte allemal lohnt. Von der historischen Orgelanlage in der Kapelle, die durch ihre ungewöhnliche Architektur auffällt, zum Rittersaal, über das Puppenmuseum, dass uns viel über die Spielzeugherstellung in Thüringen lehrt, die eben nicht nur in Sonneberg ihr einziges Zentrum hat, kann man zum Ausklang noch das niedliche Schlosscafé im Innenhof genießen. Der große Baum im Zentrum spendet, gerade dieser Tage so wichtig, kühlenden Schatten und lädt zum Verweilen ein. Auch wenn das Schloss nach wie vor, ein „Work in Progress“ ist, so zeigt sich trotzdem, wie hier erfolgreich ein Schloss vor dem Verfall bewahrt und für den Besuch attraktiv gemacht wurde. Ich bin stets beeindruckt, wenn sich kleine Gemeinden auf machen, um unser Erbe so liebevoll und kreativ zu bewahren.

Die nächste Station kannte ich zwar grundlegend schon, aber auch hier bin ich immer wieder erstaunt, wie viel sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten bei uns dann doch getan hat. Auf dem Schneekopf, mit 978 Metern der höchste Aussichtspunkt Thüringens, enthülle ich gemeinsam mit Suhler Bürgermeister Jan Turczynski die offizielle Plakette am Aussichtsturm. Hier oben kann man weit blicken, so sehe ich zum Beispiel bis zur Autobahnbrücke wilde Gera, die den Thüringer Wald quert. So ein Blick in die Ferne kann manchmal ganz hilfreich sein, besonders dann, wenn man mit den anwesenden LokalpolitikerInnen über eine heiße Bratwurst die Fragen zur Eingemeindung Suhls debattiert. Besonders freut es mich aber, die Kolleginnen und Kollegen der Bergwachten aus Suhl, Goldlauter und Gehlberg hier oben auf dem Berg zu treffen, die mir über ihre Arbeit berichten und mir auch die neuste Ausgabe ihrer dicken Broschüre zur ersten Hilfe im Notfall überreichen. Insgesamt gibt es 27 Bergwachten in Thüringen mit ca. 250 Frauen und Männern im Einsatz. Ich bin dankbar und froh, dass wir so kompetente und einsatzstarke Menschen hier haben, die dafür sorgen, dass auch wenn mal etwas passiert, dann doch keine Wanderin oder kein Wanderer ernsthaft zu Schaden kommt.

Nun folgt ein ziemliches Kontrastprogramm. Bei Vesser empfangen mit die Damen und Herren vom Besucherbergwerk „schwarze Crux“. Der Eingang in die alte Miene sieht einigermaßen unscheinbar aus. Hinter etwas Wellblech fällt die Treppe nach unten kaum auf. Doch nach nur wenigen Schritten begreift man, dass man sprichwörtlich dabei ist, „unter Tage“ zu gehen. Die Luft wird immer kälter und feuchter, die Wände immer klammer. Die ersten Meter sind die Stufen noch betoniert, doch nachdem man das Abbild der heiligen Barbara passiert und eine enge Wendeltreppe genommen hat, steht man über 20 Meter tief unter der Erde auf kaltem Gestein. Die schwarze Crux ist das älteste Bergwerk Thüringens – schon die Kelten haben hier vor tausenden Jahren Eisen, Kupfer, Schwefel und andere Materialien abgebaut, die man in dieser Gegend an vielen Stellen finden kann. Das Netz der Gänge und Höhlen zieht sich über viele Kilometer unter der Erde in alle Richtungen. Im fahlen Licht der Grubenlampen passieren wir eiskalte und glasklare unterirdische Teiche, schmale Förderwege, einen Schacht, der nach Auskunft des Bergmanns Karl Rieger, 75 Meter senkrecht in die Tiefe ragt. Nach über einer Stunde haben wir gerade mal zwei Prozent des Stollens erforschen können. Unsere Grubenführer sagen mir, man könnte über eine Woche in eine Richtung gehen, ohne eine Stelle zweimal zu passieren.

Hier in der Tiefe kann man 200 Jahre jüngere Bergwerksgeschichte Thüringens direkt erfahren. Der Bergwerksverein gibt sich viel Mühe, nicht nur die spannende Geschichte der vergangenen Jahrzehnte für Jung und Alt erfahrbar zu machen, sondern auch die Tradition des Bergbaus für Region und die Bedeutung der Grube als Attraktion stetig zu bewahren. Meinen Besuch darf ich mit einem Schluck des besonders köstlichen Wassers aus dem Schacht beenden, dass hier durch zahllose Gesteinsschichten gefiltert, besonders schmackhaft ist.

Ort wie die schwarze Crux sind in meinen Augen besonders wertvoll. Nicht einfach nur, weil sie pädagogisch und historisch sehr wertvoll sind, sondern weil sie eine ganz besondere Form von regionaler Attraktion darstellen, die nicht ohne weiteres, an anderer Stelle ebenso erfahrbar wäre. Dabei haben die Verantwortlichen stets darauf geachtet, das Bergwerk und seine Besonderheiten auch auf andere Art und Weise erfahrbar zu machen. Regelmäßig finden in den Kavernen Klangschalen- und andere Gesundheitskuren statt. Auf langen Liegen, eingewickelt in Schlafsäcke und dicke Decken lauschen die Kurbesucherinnen und Besucher dann den Klängen der therapeutischen Musik, die von den Höhlenwänden wiederhallen. Manche übernachten sogar und schwören auf die heilsame Wirkung der besonders schadstoff- und pollenarmen Luft, die insbesondere Asthmatikerinnen und Asthmatikern viel Linderung verschafft.

Mein Tag endet nach dieser Erfahrung mit einem Projekt, dass ich ebenfalls in seiner Entwicklung schon länger verfolge. Am Stausee Hohenfelden im Weimarer Land entsteht schon seit einigen Jahren die „Vision Hohenfelden 2021“. Schon seit 1966 wird der See touristisch genutzt und entwickelte sich seitdem kontinuierlich fort. Aus dem regionalen Freizeitangebot ist eine immer größere Unternehmung erwachsen, die mittlerweile ein Thermalbad, Kletterwald und Restaurants beinhaltet. Insgesamt lockt das Projekt im Jahr 500.000 Besucherinnen und Besucher an. Der Geschäftsführer des Freizeitparks Thomas Schneider erklärt, dass mit den vielen Investitionen der vergangenen Jahre (fast 35. Millionen Euro) der touristischen Entwicklung überhaupt Rechnung getragen wird. Denn die Ansprüche, auch ans Camping haben sich deutlich verändert und sind höher geworden. Zelt- und Zeltplatz reichen da lange nicht mehr aus. So ist der Platz kontinuierlich gewachsen und ab April meistens schon ausgebucht. Damit das Angebot stimmt, muss gehört zum Camping aber auch das Drumherum an Freizeitangeboten dazu. Im Kletterpark, oberhalb des Campingbereiches im Wald gelegen, kann man sich in den Baumkronen auf unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen austoben, wohin gegen Therme und das direkt am Wasser gelegene Restaurant „Hans am See“ eher zur Entspannung einladen. Gemeinsam mit dem Landkreis und der Gemeinde Hohenfelden will man in der näheren Zukunft weiter dafür arbeiten, dass das Projekt wachsen kann. Man plant unter anderem eine Seebühne und ein Hotel mit 170 Betten.

Alles in allem merkt man deutlich, dass auf die steigenden Bedürfnisse der Gäste hier in großem Maßstab reagiert wird. Mit dem spartanischen Campen meiner Jugend, hat das hier eher weniger zu tun. Aber genau deswegen ist es toll zu sehen, dass es zum Beispiel auch noch die etwas klassischere Variante, besonders für Jugendgruppen gibt. In kleinen Holzhäusern übernachten, Bogenschießen und aus altem Holz Flöße bauen – das gibt es hier immer noch und erfreut sich großer Beliebtheit.

Dienstag, 23. Juli 2019

Die wenigsten Menschen, die nicht aus Erfurt kommen, werden dieses künstlich geschaffene Kleinod vor den Türen der Landeshauptstadt kennen, das Gebiet der Erfurter Seen.

Diese Seen haben keinen natürlichen Ursprung, denn sie verdanken ihre Existenz der Gera, die vor Jahrtausenden ihr Flussbett durch die Thüringer Tiefrinne grub und auf ihrem Weg aus dem Thüringer Wald jede Menge Geröll und Gestein mitbrachte. Das lagerte sich östlich und nördlich von Erfurt ab und bildete einen wichtigen Rohstoff, ohne den unser Leben heute nicht mehr denkbar wäre.

Kies wird dort seit Jahrzehnten abgebaut. Heute ist es hier nur noch die Firma K+B Kies und Beton GmbH, die in Alperstedt und Stotternheim zwei Kieswerke betreibt und in ganz Hessen und ganz Thüringen Kies- und Transportbetonwerke betreibt und das als mittelständisches Familienunternehmen mit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Aber wenn eine Grube „ausgekiest“ ist, dann bleibt eine Grube und was läge näher als diese Gruben, die sich mit Grundwasser füllen und durch den Kiesanteil sehr sauberes Wasser führt, als Erholungs- und Ausflugsgebiet zu nutzen. Und so haben sich die Stadt Erfurt und der Landkreis Sömmerda seit den neunziger Jahren auf den Weg gemacht, die Seenlandschaft, die durch die wirtschaftliche Nutzung entstanden ist für Sport und Tourismus zu nutzen. 2001 wurde durch Erfurt und die Gemeinde Nöda eine Kommunale Arbeitsgemeinschaft gegründet, der Alperstedt 2007 beitrat. Das Erholungsgebiet Erfurter Seen ist heute ein Erfolgsprojekt und Heimat für die Seesportler des Club „Maritim“ e.V. aber auch Ort für viele Gäste für Erholung, für Radwandern, aber auch Festivals. Aber auch essen kann man dort bestens, wovon ich mich überzeugen konnte, etwa im Strandgut 33.

Von Erfurt ging es weiter nach Schleusingen in den südlichen Teil unseres Freistaats, wo ich die Bertholdsburg besucht habe. Auf der Burg hat das Naturhistorische Museum seinen Sitz, auf dem man viel erfahren kann über Tier- und Pflanzenwelt, über Geologie, Mineralien und vieles mehr. Wer sich für Dinosaurier interessiert, kommt hier auf seine Kosten und wer sich schon immer mal gefragt hat, was ein Hai in Thüringen treibt, er wird es hier ebenfalls erfahren. Ein klasse Ausflugsziel ist die Stammburg der Henneberger, die von hier aus, bis zu ihrem Ende, Südthüringen beherrschten. Und weil die Henneberger so eine große Bedeutung hatten, gibt es auf der Burg auch noch eine regionalgeschichtliche Ausstellung.

Der Freistaat Thüringen investiert viel in den Erhalt seiner Schlösser und Burgen und noch viel mehr Geld wäre wünschenswert aber auch viele Privatleute engagieren sich dankenswerterweise für unser kulturhistorisches Erbe. Es bleibt viel zu tun, auch auf der Bertholdsburg muss weiter restauriert und umgestaltet werden. Aber wer mit der Familie ein tolles Ausflugsziel sucht, der wird in Schleusingen auf seine Kosten kommen, nicht nur auf der Burg, auch die pittoreske Kleinstadt ist einen Besuch wert.

Mittwoch, 24. Juli 2019

Wie zukunftsorientierte Produktentwicklung für den ländlichen Raum funktionieren kann, wird in der Tourist-Information Schmalkalden erlebbar, die ich am 24.07. besuchte. Das hochmoderne, regionale Informationszentrum ist direkt an wichtige lokale Unternehmen angebunden und bildet die Brücke zwischen den beiden für den Landkreis bedeutsamen Ausflugsgebieten – der Thüringer Rhön und dem Thüringer Wald. Seit 2016 ist auch ein Lutherinformationszentrum als Ankerpunkt des Thüringer Lutherwegs angegliedert, welcher den Luthererlebnisraum von Tambach-Dietharz über Schmalkalden bis zur Veste Heldburg und Coburg verknüpft. Die Zusammenarbeit mit angrenzenden Orten wie Oberhof, Meiningen, Bad Salzungen, Brotterode oder Floh-Seligenthal funktioniert hervorragend. Mit dem gemeinsamen Ziel, Touristinnen und Touristen in der Region zu halten, läuft seit 2015 eine Kooperation der Orte, die eigentlich alle über eigenständige Konzepte und Anlaufstationen verfügen, jedoch erkannten, dass gemeinsame Produkte, wie beispielsweise Rundwanderwege und eine gemeinsame App, geschaffen werden müssen. „Anstatt eines reinen Tourismusmarketings, muss vor Ort zielgruppenorientierte Produktentwicklung erfolgen“, führt Frau Hanf, die Leiterin der Tourist-Info, aus. Ein gutes Beispiel dafür ist der neue „Skilegendenweg“, den die Schmalkaldener gerade konzipieren. Ich bin hocherfreut, wenn es vor Ort so gut läuft und freue mich auf den Thüringentag 2021 in Schmalkalden.

Mit einem herzlichen „Glück Auf!“ begrüßt mich der Trusetaler Bürgermeister Goßmann im Besucherbergwerk Hühn. „Wenn Sie auch bei 36 Grad einen kühlen Kopf bewahren wollen, sind sie hier bei uns genau richtig!“, lässt er mich wissen. Wie schon am Montag steige ich heute in die acht Grad kühle Grube Hühn, einst das Rückgrat der lokalen Industrie. Wir stehen vor einem Stollen, der im 18. Jahrhundert zum Abbau von Eisenstein erschlossen wurde. Von 1814 bis in die 1990er Jahre wurde hier aber Fluss- und Schwerspat abgebaut, das in der Medizin, in der Keramik, Farb- und Glasindustrie verwendet wird. Wir brauchen es beispielsweise für Röntgenwesten und Kontrastmittel. Den Strukturwandel in Ostdeutschland überstand die Grube nicht: 700 Beschäftigte verloren ihre Arbeit. Das Ende einer jahrhundertealten Tradition und eine harte Zäsur für viele Trusetalerinnen und Trusetaler, die bis zuletzt stark mit dem Bergbau verbunden waren. So verwundert es nicht, dass am 31.03.1990 der „Bergbau- und Heimatverein Trusetal“ gegründet wurde, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Traditionen des Bergbaus zu dokumentieren und zu pflegen. Durch seinen Einsatz wurden Mitte der 1990er Jahre weite Teile der Anlagen unter Denkmalschutz gestellt. 1996 wurde das Besucherbergwerk eröffnet. Seitdem können Groß und Klein hier erleben, unter welch harten Bedingungen die Bergleute in den Stollen auf 80, 47 und 35 Metern Tiefe, unter schwersten Bedingungen einst Spat abgebaut haben. Von der Essnische in der feuchten Grube, über funktionierende Druckluftbohrer, den Maschinenraum bis hin zu Hunten, die durch die drei Kilometer langen Gänge jagen, gibt es unendlich viel zu entdecken und über den Bergbau zu lernen. Übrigens: Ein weiteres Angebot, um in Trusetal einen „kühlen Kopf zu bewahren“ ist der Trusetaler Wasserfall – der höchste Wasserfall des Thüringer Waldes. Er wurde 1865 als touristisches Highlight von Bergarbeitern gebaut, die durch eine Stauanlage das Wasser der Truse ableiteten und einen dreieinhalb Kilometer langen Wasserfallgraben bauten, der in zwei kleinere Fälle und einen 50 Meter langen Wasserfall mündet. Zwischen April und Oktober ist er eingeschaltet. Über einen 228-stufigen Rundwanderweg kann man auch die Umgebung bis zum benachbarten Trusetaler Zwergenpark erkunden.

Ein Sommerferien-Eldorado für Familien ist der Funpark Inselsberg. Was mit einer Vision der Familie Wiegand als „schlichte“ Sommerrodelbahn begann, hat sich heute zum bedeutendsten Vergnügungspark der Rennsteigregion entwickelt, der keine Wünsche offen lässt. Gemeinsam mit vielen Kindern probiere ich den „Wie-Flyer“ aus, eine Art Seilbahn mit elektrisch an der Schiene geführten Gondeln, die mit bis zu 40 km/h über 500 m durch die Luft sausen, wobei die Pilotinnen und Piloten ihre Gondel selbst steuern können. Ich schaue Gästen zu, wie sie im „Rennsteig Fox“ in einem Klettergurt mit zwei Karabinern an einem Seil auf einem 243 m langen Parcours in bis zu 85 Meter Höhe von einer Plattform zu nächsten sausen. Natürlich lasse ich es mir auch nicht nehmen, auf der Sommerodelbahn mit dem 1000 Meter langen Edelstahlkanal und 12 Steilkurven, ins Tal zu rauschen. Darüber hinaus gibt es für Groß und Klein eine Trampolinanlage, Bungee-Trampoline, einen Spielplatz mit Kletterburg, Wasserrutschen und Autoscooter zu entdecken. Ich hätte noch stundenlang bleiben können.

Wer den Einklang von Körper und Seele sucht, ist im Naturhotel Vitaleum in Krölpa genau richtig. Im tiefen Wald hinter Kahla, in dem es kaum Handyempfang gibt, versteckt sich das „Medical Wellness Hotel“ mit ganzheitlichem Ansatz in einem Ensemble wunderschöner, alter Steinhäuser, das an einen Gutshof erinnert. Durch einen geschwungenen Torbogen geht es in den toskanisch anmutenden Innenhof, der mit Oleander und allerlei Kräutern bewachsen ist. Hier empfängt mich die Hoteldirektorin, Frau Heinrich. Der Gedanke, ein ganzheitliches Hotel zu gründen, kam ihr 2012. Seit ihrem 13. Lebensjahr hatte sie sich für gesunde Ernährung und Fasten interessiert. Nach der Wende ließ sie sich zur Heilpraktikerin ausbilden und war beruflich so erfolgreich, dass eine „Rundumversorgung“ über mehrere Tage oder Wochen wie der logische nächste Schritt der Behandlung wirkte. „Wie groß und schön es am Ende geworden ist … das hat mich selbst überrascht“, sagt sie heute. Ihre 4000 Patientinnen und Patienten betreut sie weiterhin in der hier geschaffenen Praxis. Auf derselben Etage befinden sich Räumlichkeiten für z. B. Yoga oder Klangschalenmassagen sowie ein umfangreiches Kursangebot. 70 Prozent der Gäste kommen hier her, um nah an der Natur ganzheitlich zu entspannen, zu fasten und zu gesunden. Das Fastenprogramm sieht eine Rund-Um-Betreuung von 6.30 bis ca. 19.00 Uhr vor und ist im Frühjahr und Herbst sehr gefragt. Die 30 Prozent Touristinnen und Touristen, erfreuen sich an wunderschönen Wander- und Radwegen zwischen Saale und Orla, besuchen die nahegelegenen Saalfelder Feengrotten oder die Leuchtenburg. Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die 14, zumeist gut ausgelasteten, Zimmer. Sie sehen sich als eingeschworene Gemeinschaft, in der „alle alles machen“. Die Wildkräuterküche haben Frau Heinrich und ihr Team selbst kreiert. Aufgrund dieses einmaligen, sehr zielgruppenorientierten und hochwertigen Angebots, erhielt das 2015 eröffnete Hotel den Thüringer Tourismuspreis des Thüringer Wirtschaftsministeriums in der Kategorie Angebot und Qualität. Meine Empfehlung für alle, die Ruhe im Einklang mit der Natur suchen oder in sich hineinhorchen und auf neue Gedanken kommen möchten.

Donnerstag, 25. Juli 2019

Meine absolute Empfehlung für Wanderbegeisterte jeden Alters ist eine Wanderung im Nationalpark Hainich, zum Beispiel auf dem barrierefreien „Pfad der Begegnung“, der über drei Kilometer mitten in die Kernzone des Nationalparks, zu beeindruckenden alten Buchen führt. Auf dem Wanderparkplatz „Fuchsfarm“ traf ich Vorstandsvorsitzenden Manfred Großmann, Leiter des Nationalparks, der mir die beeindruckende Entwicklung des Gebietes von der „bewaldeten Stoppelbrache“ vor 20 Jahren bis hin zum heutigen wunderbar wuchernden Wald, der in weiteren 20 Jahren anderen deutschen Nationalparks in nichts nachstehen wird. Viel hat sich auch zur touristischen Erschließung getan: Es entstanden Parkplätze, eine Brotzeithütte, eine ausgezeichnete Beschilderung und zahlreiche Wanderwege. Über die Jahre haben die Nationalpark-Wanderwege ca. 266 neue Arbeitsplätze geschaffen. Sorge bereitet Herrn Großmann an diesem 38 Grad heißen Tag einzig die große Trockenheit, die die Thüringer Wälder und auch natürlich hier beheimatete Gehölze befallen hat. Sie könnte auch im Hainich Spuren hinterlassen. Der Hainich wiederum hat Spuren in der Region hinterlassen. Durch die positive touristische Entwicklung der letzten Jahre wuchs die Nachfrage nach hochwertigen Übernachtungsangebote. Ein besonderes, idyllisch auf einer Anhöhe in unmittelbarer Nähe der Fuchsfarm gelegen, sind die sechs „Hainichhöfe“, exklusive Holzchalets mit einem wundervollen Ausblick über das grüne Umland. Bei einem kleinen Rundgang durch den offenen Wohnraum, die großzügige Küche, das Wohnzimmer mit Kamin und dem kleinen „Privat-Spa“ wird deutlich: Hier wird so einiges richtig gemacht! Fast alle Baumaterialien stammen aus regionalen Betrieben. Regionalität und Nachhaltigkeit werden darüber hinaus von der Einrichtung bis zur Auswahl der Lebensmittel ernst genommen. Zu Recht erhielten die Hainichhöfe Chalets daher den Thüringer Tourismuspreis 2017 des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft. Und in Zukunft? In Zukunft wird die Anlage erweitert – auch ein Schwimmbad soll entstehen, verrät mir Gastgeberin Stephanie Fett. Ein Traum zum konzentrierten Arbeiten, Nachdenken, zur Entspannung an der frischen Luft.

Ein echter Geheimtipp ist ein „Urlaub auf Gut Breitenbich“ im Zellaer Ortsteil Anrode, unmittelbar am 26 Kilometer langen Mühlhäuser Landgraben, das durch Familie Sander betrieben wird. Ein Ensemble liebevoll instandgesetzter Gebäude umgibt einen parkähnlichen Innenhof mit Teich, auf dem Hühner und Gänse frei umherlaufen. Im Jahr 1200 wurde das ehemalige Rittergut des Lazarus-Ordens erstmals erwähnt, danach diente das Gehöft als Wirtschaftshof der klösterlichen Abtei der Zisterzienserinnen und wechselte noch oft die Besitzer bis es in die Hände des Urgroßvaters der Familie Sander fiel, der es landwirtschaftlich nutzte. Die Familie bewohnt den Hof seit Generationen und wandelte ihn nach der Wiedervereinigung in einen Gasthof mit Pension um. Die junge Generation der Familie Sander ist in den 1980er Jahren geboren. Herr Sander, studierter Agrarwissenschaftler, kehrte nach dem Studium wieder auf das Gut zurück und führte ökologische Landwirtschaft sowie Nutztierhaltung ein. Seit 2016 arbeitet er Hand in Hand mit seiner Schwester, die als gelernte Hotelfachfrau durch liebevolle Umbauten zwei komfortable Ferienwohnungen schuf und im Thüringer Buchungsportal „Ferien auf dem Lande“ inserierte. Ihr Mann, Koch der Lengenfelder Warte, unterstützt sie bei Bedarf gastronomisch. Dieses Familienkonzept erwies sich als voller Erfolg. Gerade Familien lieben die ländliche Idylle und die Streicheltiere für die kleinen Kinder. In Zukunft will Familie Sander das Ferienangebot durch weitere Wohnungen ausbauen.

Das Grenzlandmuseum Eichsfeld wurde nach der Wende aus reinem bürgerschaftlichen Engagement und dem Bedürfnis nach „Gedenk- und Mahnarbeit“ gegründet und feiert im kommenden Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Ich kenne den Ort aus den 1990er Jahren, als ich häufig als Gewerkschafter hier in Teistungen war. Heute werden hier die 41 Jahre der deutsch-deutschen Teilung (1949-1990), unter besonderer Berücksichtigung des Eichsfelds, auf einmalige Art und Weise beleuchtet. Der einschneidende Stichtag ist dabei der 26.05.1952, an dem im Eichsfeld stacheldrahtbewehrte Metallzäune errichtet, Passpflicht, Versammlungsverbot und nächtliche Ausgangssperre eingeführt wurden. Diese Maßnahmen bildeten die Grundlage für die „Aktion Ungeziefer“, die zwei Monate später folgende Zwangsaussiedlung mutmaßlich politisch nicht konformer Bevölkerungsteile. Das Grenzlandmuseum dokumentiert diese Geschichte eindrucksvoll auf fast 1100 Quadratmetern und mit moderner Museumstechnik. Ein Schwerpunkt und zugleich wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Museums liegt dabei in der Dokumentation des seit 1973 bestehenden „kleinen Grenzverkehrs“ zwischen den Dörfern Gerblingerode im Westen und Teistungen im Osten Deutschlands: Basierend auf dem Grundlagenvertrag von 1972 entstand hier der Grenzübergang „Duderstadt-Worbis“, einer von insgesamt 20 Grenzübergängen zwischen BRD und DDR, den bis 1989 fast sechs Millionen Reisende passieren sollten. Insgesamt gab es zehn Auto-, acht Eisenbahn- und zwei Wasser-Grenzübergänge zwischen den Staaten. Bis heute ist der hiesige – einschließlich seines westdeutschen „Gegenstücks“ – (als einer von zweien neben dem Berliner „Tränenpalast“) erhalten geblieben. Er wird durch den länderübergreifenden Grenzland-Rundweg, erlebbar. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildet das „Grüne Band“, welches als nationales Naturmonument den einstigen Eisernen Vorhang ersetzen und das verbinden soll, was zusammengehört. Dieses museale Angebot wurde 2010 durch das Europäische Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Komplettiert wird es durch eine im Jahr 2000 eröffnete Bildungsstätte und seit 2017 durch Museumspädagoginnen und -pädagogen, die das kritische Geschichtsbewusstsein der Generationen stärken, die weder selbst Zeugen der deutschen Teilung wurden, noch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kennen. 54.000 Gäste besuchen jährlich das Grenzlandmuseum – im Mai wurde der 800.000 Besucher begrüßt. Auch ich kann einen Besuch nur wärmstens empfehlen. Vielleicht sogar am 09. Oder 10. November, an dem das Museum das 30-jährige Jubiläum des Mauerfalls mit einer großen Lichtkunstaktion feiert.

Freitag, 26. Juli 2019

Eine wahre touristische, kultur- und kunsthistorische Entdeckung ist auch das Diakonie Landgut Holzdorf in Weimar. In einem beeindruckenden Herrenhaus, umgeben von einem etwa acht Hektar großen Landschaftspark lebte von 1917 bis in die 1930er Jahre der Industrielle und Kunstsammler Dr. Otto Krebs, der sich gerne mit Kunst, Musik und Schönheit umgab und unter anderem eine einzigartige, impressionistische Gemäldesammlung anlegte, deren Replika im großzügigen ehemaligen Wohnhaus zu bewundern sind. Heute ist das Landgut Teil der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein und steht der Allgemeinheit offen. In vielfacher Hinsicht wird hier herausragende Arbeit geleistet: Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden hier gefördert und beruflich qualifiziert, Arbeitssuchende weitergebildet und vermittelt. Auch für Menschen mit Behinderung, die bislang in einer Behindertenwerkstatt tätig waren, bietet der Inklusionsbetrieb berufliche Perspektiven. Als „anderer Leistungsanbieter“ führt die Diakonie ein Café, bietet Catering an, kümmert sich um die Pflege der Anlagen und bietet 15 Zimmer für Übernachtungen. Gerne wird das Landgut für Hochzeiten gebucht. Auch Seminare finden hier statt – ich selbst war anlässlich einer Betriebsversammlung der Deutschen Bahn hier. Die hier ansässige „Inclusio Weimar GmbH“ ergänzt das Angebot durch die mobile Eismanufaktur „EIZbar“, eine Wollfärberei und eine Kerzenwerkstatt, die im Kutscherhaus angesiedelt ist, der wiederum Raum für Gruppenseminare und Feierlichkeiten bietet. Meine persönliche Hauptattraktion aber ist der Park Holzdorf, der zu recht Außenstelle der BUGA 2021 ist. Hierbei handelt es sich um einen von zwei Landschaftsparks der Frühen Moderne in Thüringen – ein malerischer Brunnen, gesäumt von Skulpturen, ist von einem Rundweg umgeben. Unter hohen Bäumen versteckt sich manches „Highlight“, wie beispielsweise ein „Alpinum“ – also ein „Alpengarten“ aus kunstvoll angelegten Steinen und Felsen, der die Situation im Hochgebirge nachbilden soll. Zur BUGA soll auch das ehemalige Teehaus der Familie Krebs wieder zur Konzertstätte werden. Ich empfehle allen Mitlesenden einen Besuch und komme gerne wieder!

Städtetouristen und Genusssuchenden empfehle ich einen Abstecher zur Wiegand Manufactur in Weimar. In einem kleinen, künstlerisch eingerichteten Ladengeschäft wird regelmäßig Gin aus eigener handwerklicher Produktion verkostet. In der 150-Liter-Destille werden zwei verschiedene Liköre und der mittlerweile weit über Thüringen hinaus bekannte „Lyonel Dry Gin“ (auch als Fassgin) hergestellt. Neugierige können hier einiges über die Geschichte, Mazeration, Kräuter und Destillation lernen. Bis 2018 arbeitete Herr Wiegand noch alleine hier. Durch die armenische Heimat seiner Frau hatte er Interesse an der Cognacherstellung gewonnen. Bald stieg er mit dem Kräuterlikör „Heimatlikör“ und „Johann“, einem Likör nach Originalrezeptur von Johann Wolfgang von Goethe, in die Produktion von Spirituosen ein. Mittlerweile lagert in den amerikanischen Eichenfässern des experimentierfreudigen Teams auch der nach Van de Velde benannte Whisky „Henry“ und ein Craftbeer-Brand, der in Zusammenarbeit mit der Erfurter Brauerei „Heimathafen“ entstand. Unkonventionell ist auch die Beschallung der Spirituosen durch Hochfrequenztöne, die sie in Bewegung halten und sich positiv auf Farbe, Bouquet und Aroma auswirken sollen. Übrigens: Was hervorragend schmeckt ist hier auch optisch ein Genuss: Immer wieder greift die Manufactur in der Produktgestaltung auf Weimarer Künstler/innen zurück. Da verwundert es nicht, dass in diesem Jahr erstmals in Kooperation mit der Bauhaus-Uni der „Lyonel Kunstpreis“ vergeben wurde.

Den Abschluss meiner Sommertour #ZukunftThüringen 2019 bildete ein Besuch in Eisenach. Los ging es im traditionsreichen Ausflugslokal „Phantasie“, das 1850 im Mariental, in unmittelbarer Nähe der Drachenschlucht, errichtet wurde. Liberale und gemäßigte Demokraten gründeten hier 1859 den „Deutschen Nationalverein“. Darüber hinaus war die Phantasie ein wichtiger Ausflugsort der Eisenacherinnen und Eisenacher zum Einkehren und Feiern. In der DDR diente das Haus als FDGB Ferienheim, dessen Nutzung in den 1980er Jahren endete. Bis das Gebäude 2015 durch Thomas Wolf und Matthias Beyer-Schubert erworben wurde, verfiel es zusehends. Sie rissen das verfallene Gebäude ab und belebten den malerisch terrassierten Biergarten auf moderne Art wieder. Ausflügler finden hier im Sommer eine angesagte Einkehr, die auch als Party- und Konzerthaus dient. Doch die Reise ist noch nicht beendet: Seit Dezember arbeitet das Team am Wiederaufbau des Gästehauses nach historischem Vorbild. Hierdurch werden Gemeinschaftsräume und moderne Übernachtungsmöglichkeiten direkt am Rennstein geschaffen.

Auch ich nutzte die Gelegenheit für eine kleine Wanderung durch die romantische Landgrafenschlucht, über Treppen und Holzbohlen, auf schmalen Pfaden, die mit Stahlseilen an den Felswänden gesichert sind, zur Hohen Sonne. Durch die angenehm schattige Schlucht ging es über eine Anhöhe mit herrlichem Wartburgblick, bis zu dem Knotenpunkt an dem die Eisenacher „Schluchtentour“, bestehend aus Drachenschlucht und Landgrafenschlucht, den Rennsteig trifft. Was ich hier erlebte, setzte einer ohnehin spannenden und wunderschönen Woche die Krone auf: Wer einmal von Eisenach nach Bad Salzungen gefahren ist oder gewandert ist, kennt das ehemalige Jagdschloss Hohe Sonne. Ein trauriges Objekt, das seit 1985 leer stand und dem man die vergangene, barocke Pracht noch ansehen kann. Wie oft bin ich auf Wanderungen im benachbarten Imbiss auf eine Bockwurst oder Erbsensuppe eingekehrt und fragte mich „Was ist mit dem Schloss? Wie soll es damit nur weitergehen“? Dieser Knotenpunkt schien einfach viel zu wichtig und zu schön, um ihm beim Dahinsterben zuzuschauen. Wie groß war meine Überraschung, als ich hier heute von einer großen Menschentraube um die „Sonnenhof GmbH“ und den Landeskonservatoren in Empfang genommen wurde. Bei einer gemeinsamen Begehung verrieten mir die Investoren, in der kommenden Woche wird ein Bauantrag gestellt, mit dem das gesamte Gelände von seinem derzeit verheerenden in einen neuen und modernen Zustand gebracht und touristisch genutzt werden soll. Durch die Sanierung des Schlosses und den Neubau einer „kleinen hohen Sonne“ sollen 45 Betten und ein großer Biergarten entstehen. Darüber hinaus ist eine Wanderherberge für Rucksacktouristinnen und –touristen geplant. Diese Entwicklung macht mich wirklich glücklich. Die hohe Sonne erwacht aus dem Dornröschenschlaf! Es ist toll zu sehen, wie die richtigen Leute mit der richtigen Idee und Zuversicht zusammenfinden, um aus scheinbar verloren Geglaubtem, wieder neues Leben entstehen zu lassen. So wünsche ich es mir auch für meine anderen vier „Sorgenkinder“, die mich durch meine gesamte Amtszeit begleitet haben: Schloss Reinhardsbrunn, Schloss Crossen, Schloss Friedrichswerth und Schloss Hummelshain. Ich hoffe und bin davon überzeugt, dass auch sie in eine gute Zukunft geführt werden können.

Für mich war dieser Abschluss ein Zeichen, wie viel Kraft in unserem Bundesland steckt. Ich danke allen, die mich in den letzten drei Wochen eingeladen haben, um mir ihre zukunftsweisenden Geschichten zu erzählen.