Drei Wünsche auf einmal – das geht!

Hier im Landtag läuft die Plenarsitzung und gestern hatten wir unsere Aktuelle Stunde mit dem zugegeben nicht ganz knappen Titel: „Müssen Bürger von Immenrode ihr Land verlassen, weil sie bezüglich einer geplanten weiteren Schweinemastanlage in ihrem Ort anderer Meinung sind als der Thüringer Landwirtschaftsminister? Sind dessen der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Äußerungen so zu verstehen, dass die Thüringer Landesregierung in Anlehnung eines Ausspruchs aus vergangenen Zeiten diesen Bürgern keine Träne nachweint?“

Es ging um die Äußerung von Noch-Landwirtschaftsminister Reinholz (der Chef der Elefantenjägers), dass die Leute doch in die Karibik ziehen sollen, wenn sie etwas gegen eine geplante Schweinemastanlage in ihrem Ort haben. Ich will nicht verschweigen, dass der Minister inzwischen bedauert, was er da gesagt hat. Aber trotzdem habe ich noch drei Wünsche (auf einmal) und ich finde das geht auch: Es wäre erstens schön zu hören, was die Ministerpräsidentin zu den regelmäßigen Ausfällen ihres Ministers sagt. Zweitens wollen wir deutlich machen, dass Bürgerbeteiligung in diesem Land gewünscht ist. Und drittens sollten wir gemeinsam überlegen, wie wir von der fabrikartigen „Produktion“ von Fleisch wegkommen.

Bevor das Plenum gestern losging, durfte ich mal wieder erleben, dass es dieses Jahr auch bei den überregionalen Medien ein gesteigertes Interesse an der Entwicklung in Thüringen gibt. Miriam Hollstein von der „Welt“ hat mich einen Tag lang begleitet, um für ihre Zeitung zu recherchieren. Nun sind zwar nicht immer alle Artikel in diesem Blatt nach meinem Geschmack, aber das geht mir mit anderen Zeitungen nicht anders (da kommt teilweise auch die „Welt“ im Titel vor). Frau Hollstein schreibt übrigens nicht nur in der Zeitung, sondern ist auch bei Twitter sehr aktiv. Unter ihrem Account @HollsteinM gibt es beispielsweise immer sonntags Kommentare zum aktuellen Tatort bzw. Polizeiruf. Und auch sonst lohnt es sich, da mal reinzuschauen.