Mein Kosename von der SPD-Kandidatin

Die Nominierung von Peer Steinbrück als SPD-Kanzlerkandidat lief ja nicht so richtig glücklich. Er war zwar als parteiinterner Favorit gehandelt wurden, aber irgendwie sah es am Ende doch so aus, als hätten einfach alle anderen gar keine Lust auf die aussichtlose Mission. So wurde der arme Peer nach vorn geschubst und früher als geplant als Kandidat präsentiert. Es war der Anfang einer Reihe von „Missgeschicken“. Wie komme ich da jetzt drauf? Ach ja: Die Thüringer SPD hat heute ihre Spitzenkandidatin für die Landtagswahl benannt – Heike Taubert. Herzlichen Glückwunsch!

Ich hoffe wirklich, dass es für Frau Taubert keine weiteren Parallelen zum unglücklichen Wahlkampf von Peer Steinbrück gibt. Wir sind uns sicher einig, dass es um einen Wettbewerb der politischen Inhalte gehen soll. Skandale hat die Noch-Landesregierung genug produziert. Die neue Regierung muss Antworten liefern, zum Beispiel wie mehr Lehrer an die Schulen kommen, um den Altersdurchschnitt der Lehrerschaft zu senken und den massiven Stundenausfall zu stoppen. Und Frau Taubert ist in den letzten Monaten ja tatsächlich positiv aufgefallen, etwa als es um die Vergabe des Demokratie-Preises an Lothar König ging.

Warum mir die frisch gebackene Spitzenkandidatin bei der heutigen Vorstellungs-Pressekonferenz – wo es doch eigentlich um sie ging – gleich einen Kosenamen gegeben hat, weiß ich nicht genau. So eng arbeiten wir ja doch noch nicht zusammen. Sie nannte mich jedenfalls einen „kugelrunden Stubentiger“, womit sie mir wohl so etwas Ähnliches wie Harmlosigkeit zuschreiben wollte. Da Frau Taubert aber immer noch Teil einer Regierung ist, in der es deutschlandweit die höchste Dichte an staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gibt, finde ich Harmlosigkeit erstmal gar nicht so schlecht. Und ansonsten gilt: Alle Stubentiger waren mal Katzenbabys. Und gegen Katzenbabys hat ja wohl keiner was, ODER?