Kein Problem gelöst

Morgen jährt sich zum zweiten Mal die Selbstenttarnung des NSU. Noch immer sind so viele Fragen unbeantwortet, tauchen immer neue Hinweise auf, so dass die Untersuchungsausschüsse reichlich zu tun haben. Und noch immer ist es einfach nur skandalös, was wir über die Arbeit unseres Inlandsgeheimdiensets „Verfassungsschutz“ erfahren.

Weil Aufklärungsarbeit weiter notwendig ist, weil auch der Landtag von Baden-Württemberg einen NSU-Untersuchungsausschuss braucht und weil der Verfassungsschutz endlich aufgelöst werden muss, war ich gestern bei einer Demonstration in Heilbronn. Es ging auch um den Kampf gegen Rassismus – gegen den mörderischen Rassismus des NSU und gegen Alltagsrassismus, der viel zu oft den Nährboden bereitet für Gewalt von Nazis. Und wenn ich dann die Nachrichten aus dem sächsischen Schneeberg höre, dann weiß ich, dass kein Problem gelöst ist und die Auseinandersetzung mit fremdenfeindlichen Einstellungen Daueraufgabe bleibt.

Zum Freitagabend in Leipzig kann ich noch nachtragen, dass die Diskussion an der Uni sehr kurzweilig war. Zeitweilig hatte ich das Gefühl mit meinem Mitdiskutanten – dem Bundestagsabgeordneten Thomas Feist von der CDU – mehr inhaltliche Übereinstimmungen zu haben als mit dem moderierenden Theologie-Professor. Für die Studierenden und Doktoranden dürfte es dennoch oder gerade deshalb ganz spannend gewesen sein. 😉