So viel Begrüßung muss nicht sein

Germana und ich sind kaum nach Erfurt zurückgekehrt und wir wollen unsere ersten Einkäufe erledigen, als wir beobachten müssen wie Hubschrauber dicht über die Häuser und die Haupteinfallstraße rund um das Gelände Topf und Söhne fliegen. Spektakulär wird ein Seil abgeworfen. Ich frage mich noch, ob eventuell beim Baumarkt etwas Schweres gehoben werden soll. Umso größer ist mein Verblüffung, als sich aus den Hubschraubern acht bis zehn vermummte und schwer ausgerüstete Polizisten abseilen.

Zurück zu Hause telefoniere ich sofort, um in Erfahrung zu bringen, was der Grund dieser Polizeiaktion ist, denn ich hätte auf diese Art der Begrüßung gerne verzichtet. Unsere Fraktion wird das Thema im Innenausschuss ebenfalls weiter bearbeiten. Vor allem die unmittelbare Nähe zum sensiblen Gebiet von Topf und Söhne muss hinterfragt werden. Die Anwohner erinnern sich noch sehr gut an den unglaublichen Polizeieinsatz, mit tief kreisenden Polizeihubschraubern, als das Gelände geräumt wurde.

Völlig inakzeptabel, dass eine derartige Übung mitten in der Stadt, über fließendem Verkehr und unter großen Belastungen für die Anwohner durchgeführt wurde und das Ganze geschieht dann auch noch ohne Einbeziehung der Stadt.

Aber auch vom Saalthal, von dem wir ja gerade erst zurückgekommen sind, erreichen mich irritierenden Meldungen. Anwohner beschweren sich, dass ihre Hunde nicht ans Wasser dürfen. Es gibt Probleme mit der Hohenwartefahrgastschifffahrt. Der Campingplatzbetreiber steht im Konflikt mit der Gemeinde und auch der Segelclubbetreiber hat spezifische Probleme.
Das Thüringer Meer hat traumhafte Kulissen, aber keinen Gesamtplan. Jeder Landkreis betrachtet das Thüringer Meer nur als Randgebiet. So werden Chancen für eine bessere Auslastung und Vermarktung vertan. Der Eine traut dem Anderen nicht richtig über den Weg.

Germana, Atti und ich bleiben jedoch dabei: Wir hatten einen wunderschönen Urlaub in einer Region, in der die Schönheit überwiegt.