Mit Gregor auf dem Kirchentag
Wie versprochen habe ich Gregor gestern mit auf den Kirchentag gebracht. Gemeinsam mit Dora Heyenn, Barbara Hoell und Raju Sharma haben wir über Religion, Glauben und ihre Bedeutung für die Gesellschaft gesprochen. Was das Benennen von Fehlentwicklungen angeht, wenn es darum geht das unerträgliche Auseinandergehen der Schere zwischen arm und reich zu thematisieren, dann gibt es einen großen Raum für Zusammenarbeit zwischen Linken und den Kirchen. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hat auf dem Kirchentag beispielsweise offen seine Sympathie für eine Vermögenssteuer erklärt.
Aber natürlich gibt es auch Dissenspunkte. Der größte ist momentan das kirchliche Arbeitsrecht. Raju hat als religionspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion auf den Antrag zum Kirchenarbeitsrecht hingewiesen, den die Fraktion vor einigen Monaten in den Bundestag eingebracht hat. Auch darüber wollen wir auf dem Kirchentag diskutieren, denn die beste Lösung ist immer noch die, die im Dialog entsteht und entsprechend akzeptiert wird.
Auf dem Rückweg von der Diskussionsrunde zu unserm Stand kam ich bei der CSU vorbei, wo gerade Innenminister Friedrich beim Kaffeeausschenken war. Wenn ich schon da bin, sage ich natürlich auch kurz Hallo und frage nach meiner Verfassungsschutzakte. Friedrich erinnerte sich erst einmal daran, dass wir mal bei einem gemeinsamen Fernsehtermin auf der Suche nach dem Studio zusammen in einen Raum eingeschlossen wurden. Damals war er allerdings noch einfacher Abgeordneter, sonst hätten wir das mit der Akte damals schon klären können. Jetzt, so meinte er, beobachte er mich am liebsten persönlich. Dann werde ich ihn auch persönlich weiter zurück beobachten, bis das Bundesverfassungsgericht die Sache endlich klärt.
Am Nachmittag hatten wir dann noch ein Seminar zum interreligiösen Dialog, zu dem man eigentlich mehrere Seiten aufschreiben müsste, um der Komplexität der Diskussion einigermaßen gerecht zu werden. Es war richtig gut und ich möchte einfach auf die Aufzeichnung des Live-Streams verweisen. Die Debatten zwischen Christen, Juden und Muslimen und die daraus resultierenden politischen Forderungen an DIE LINKE sind einfach spannend, das Anschauen lohnt sich!
Morgen geht der Kirchentag zu Ende. Ich möchte jetzt schon allen danken, die dazu beigetragen haben, dass der Kirchentag insgesamt und die Beiträge der LINKEN und der RLS so erfolgreich waren. Die Tage in Hamburg waren wieder eine sehr gute Zeit, es gab viele bereichernde Gespräche – egal ob am Stand, auf dem Podium oder in der U-Bahn. Noch mal Danke an alle, die mitgemacht haben, es war toll!