(M)ein irrster Traum wird wahr!

Wenn unsere Landesregierung unter der Führung der CDU-Landesvorsitzenden Lieberknecht schon keinen Plan zur Funktional-,Verwaltungs- und daraus resultierenden Gebietsreform hat, dann hatte unsere Partei wenigstens einen umfassenden Ordnungsrahmen dafür. Jetzt scheint es aber eher an der Zeit zu sein, den verrücktest möglichen Plan für einen Umbau der Bundesländer zu entwickeln, denn überraschend kommt aktive Unterstützung von CDU-LandrätInnen aus Thüringen.

Also warum nicht gleich richtig: Mit herrenlosen Damenfahrrädern bringen wir die alten NVA-Waffen illegal über den Rennsteig und versorgen die FFV (Freiwillige Fränkische Volksarmee) mit der notwendigen Ausrüstung, um die Sezession von Bayern zu erzwingen. Lenken die in München nicht ein, dann wird Thüringen das Freie Frankenland anerkennen und die NATO anfordern, um Bayern zu zwingen endlich das besetzte Franken frei zu lassen. Da bekommt der Name Freistaat einen ganz neuen Klang.

Sollten die in München nicht folgen, dann müsste die NATO das machen, was sie in vergleichbaren Fällen auch schon gemacht hat. Ich bin zwar gegen militärische Gewalt, aber das unterdrückte Volk von Franken braucht unsere Solidarität und da muss mein Pazifismus halt mal hintenanstehen. In harten Zeiten müssen wir alle Opfer bringen. Apropos Opfer: Auch Thüringen muss bis Suhl auf das Fränkische Urland verzichten. Freiwillig natürlich! Sagen wir mal, so bis Hinternah treten wir sofort und freiwillig an das Stolze selbstbefreite Franken ab.

Dann ermuntern wir unsere neuen Nachbarn ihre Gebietsansprüche zügig zu realisieren. Franken endet schließlich wo? Na klar, an dem Ort, dem sie den Namen gegeben haben – die Furt der Franken, heute auch Frankfurt am Main genannt. Dann zerbröselt Hessen schlagartig und darin besteht unsere historische Chance. Wenn bis Frankfurt das neue Bundesland Franken entsteht, dann haben wir den Anspruch auf unsere Thüringer Urbesitzungen. Wir könnten uns mit Mittel-Nordhessen sofort zum Thüringer Kernland vereinen. Denn ohne die Heilige Elisabeth gäbe es Marburg in seiner heutigen Form gar nicht. Der Regierungssitz des neuen Vereinigten Kernland Thüringen wäre dann die Wartburg, ganz im Sinne Elisabeths. Und Eisenach bekäme als Hauptstadt eine ganz neue Vitalität.

Das mit dem katholischen Eichsfeld wäre freilich ein gesondertes Problem. Da sich der Landrat von dort mit dem Niedersächsischen Eichsfeld verbinden will, könnten wir noch das (Rest)Hessische Eichsfeld dazu geben. Aber Niedersachsen ist nicht Katholisch und wenn dann noch die katholischen Dörfer rund um Mühlhausen noch dazu gegeben werden, wie soll da der Zugang zur Thomas Münzer Stadt gewährleistet werden? Müssten wir dann den Schmalkalder Bund wieder reaktivieren und mit dem Heiligen Stuhl in Rom verhandeln?

Nun gut, ich bin ja zurzeit in Parma und damit nahe dran, um diese Verhandlungen hier schnell führen zu können. Aber mal im Ernst, es ist schon höchst kurios, was ich hier lesen muss, was da CDU-Funktionäre in Thüringen so anzetteln. Da wollen also zwei CDU-Landräte aus Südthüringen nach Bayern überwechseln,weil dort ja auch Fränkisch gesprochen wird und der CDU-Landrat des Eichsfelds möchte sich mit dem Niedersächsischen Eichsfeld verbünden.

Sogar unsere Katja Wolf, die neue Oberbürgermeisterin von Eisenach wurde von den Abwanderern (oder soll ich sie Verschwörer nennen?) gefragt ob sie nicht auch mal öffentlich sagen könnte, dass sie aus Trotz gegen die Gebietsreformspläne nach Hessen wolle. Na ja, sehr seltsam. Katja Wolf wollte doch nur, dass Eisenach eingekreist wird in den vom CDU-Landrat regierten Landkreis. Das wollten aber CDU und SPD im Landtag partout nicht. Jetzt aber, um Frau Lieberknecht zu ärgern, da soll die Stadt nach Hessen? Wie doof ist das denn? Immerhin ist der sie umgebender Wartburgkreis reich und der benachbarte Hessische Landkreis bettelarm.
 
Und der Bayrisch/ Fränkische Landkreis Coburg wollte noch vor Jahresfrist nach Thüringen überwechseln, der besseren Fördermittel wegen. Was für eine verrückte Welt! Oder geht es doch nur um die persönlichen Schreibtischstühle?

Wir bleiben dabei. Zuerst eine umfassende Verwaltungsreform und Umstellung auf Zweistufigkeit. Besseres kommunalrechtliche Bedingungen, um mehr Eigenwirtschaft zu betreiben. Energieproduktion und Müllentsorgung, Krankenhäuser und Kindererziehung, Schulen, etc. Das alles regional verankern und ermöglichen. Das wären unsere Antworten auf Einwohnerverluste. Es geht nicht um einen einzelnen Landratssitz, aber es geht um eine zukunftsfähige Verwaltung die Bürgernah aufgestellt sein muss. Also Schluss mit allen Mittelbehörden und dem Landesverwaltungsamt.

Ansonsten hätten wir Verwaltung für ein Million Einwohner, die uns schon jetzt fehlen. Also entweder müssen mehr Einwohner dazukommen,oder wie müssen jetzt konsequent umsteuern, denn 1/5 aller Bediensteten in den öffentlichen Verwaltungen stehen zur Verrentung an. Entweder nutzen wir diesen Vorgang und wir bauen die Verwaltung ohne Kündigungen um, oder wir debattieren über eine Kleinstaaterei die Thüringen schon immer behindert hat.