Dafür!

Die letzten zwei Tage war ich wieder viel unterwegs. Samstag ging’s von einer Demo zur nächsten. Erst die Aktion „Umfairteilen“, bei der ich gemeinsam mit vielen anderen Menschen in Erfurt für eine gerechtere Besteuerung von großen Vermögen demonstriert habe. Bundesweit waren viele tausend Menschen auf den Straßen und ich denke, dass sollte sich nicht nur die Bundesregierung zu Herzen nehmen sondern auch der neu ausgerufene SPD-Spitzenkandidat sollte die Zeichen der Zeit nicht verpassen.

Von der Umfairteilen-Demo ging es auf den Bahnhofsvorplatz um für bunte Vielfalt statt brauner Einfalt zu demonstrieren und an den Schwur von Buchenwald zu erinnern. Anlass war ein Aufmarsch von ca. 80 Nazis. Leider war die anwesende Polizei, insbesondere die Beamten von der „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit“ nicht gerade kooperativ. Während der antifaschistische Protest massiv behindert wurde, konnten die Nazis in Sprechchören zu Gewalt aufrufen, ohne dass die Polizei eingriff. Erst nach ausführlichen Durchsuchungen, durften die Demonstranten, die den Schwur von Buchenwald auf einem Transparent vor sich her trugen, auf den Bahnhofsvorplatz.

Zum Sonntag ging’s mal wieder nach Berlin, zu einer Vorstandssitzung der Linken Medienakademie. Da ist gerade viel zu tun und entsprechend viel bin ich unterwegs. Auf dem Rückweg stand ich mal wieder vor der Frage, wie man einen 25 Kilometer langen Stau am besten umfährt.

Zum Schluss will ich noch einmal auf unseren Text zum Thema Beschneidung und Strafrecht aufmerksam machen. Die Reaktionen darauf sind völlig zweigeteilt. Die Jüdischen Landesgemeinde hat mir ausdrücklich für den Text gedankt und auch aus muslimischen Gemeinden bekomme ich viel Zustimmung. Bei Facebook erlebe ich stattdessen das ganze Gegenteil Da begegnet mir leider immer wieder große Unkenntnis und Ignoranz. Ein Facebook-„Freund“ hat mich sogar aufgefordert den Text von meiner Seite zu nehmen, denn ich würde damit der Partei schaden. Aber nein, ich glaube die Partei nimmt nur Schaden, wenn Sichtweisen, die für Solidarität und Verständigung werben, unterdrückt werden sollen.