Keiner sieht mich

Achtung, sie werden fotografiert. So lautete die Warnung auf kleinen Hinweisschildchen während der Erfurter Fotonacht. Alle dreißig Sekunden werde ein Bild für das Internet aufgenommen. Wer nicht gesehen werden möchte, der solle sich am besten mit einem großen Schirm schützen – oder mit einem schwarzen Balken vor dem Gesicht. Letzteres wollte ich gerne ausprobieren, allerdings gab es anstatt schwarzer Balken nur weiße Behelfsbalken aus Pappe. Ich hoffe, ich bin trotzdem unerkannt geblieben ;-). Die Fotonacht am Samstagabend war jedenfalls eine schöne Sache und hat den Besuch gelohnt.

Vor dem kulturellen Vergnügen waren der Freitagnachmittag und der Großteil des Samstags dem Sitzungssozialismus gewidmet. Die Fraktionsvorsitzendenkonferenz (FVK) traf sich in Potsdam zur Klausur und weil es bei solchen Klausuren ja auch darum geht, nicht nur zu arbeiten, haben wir Freitagabend alle zusammen eine Bootsfahrt auf dem Wannsee unternommen. Der Kalauer des Abends war natürlich, dass wir alle in einem Boot sitzen. Andererseits ist es ja nicht schlecht, sich das auch mal praktisch vor Augen zu führen ;-).

Am Samstagmorgen haben wir die Sitzung dann mit größerer Ernsthaftigkeit im Brandenburger Landtag fortgesetzt. Unser Hauptthema war der Länderfinanzausgleich und seine Zukunft. Da beschäftigt uns beispielsweise, dass Bayern zwar immer jammert, dass es so viel in den Ausgleich einbezahlen müsse. Unterm Strich hat der Freistaat aber immer noch die meisten Mittel zur Verfügung. Für uns gehört zur Zukunft des Föderalismus, dass die Mittelverteilung solidarisch erfolgt. Und wichtig ist dabei, dass auch die Einnahmenseite gestärkt wird.

Von der FVK ging es dann noch kurz zum Parteivorstand zur Beratung über den Tagesordnungspunkt „Die digitale LINKE ausbauen“. Der Antrag wurde ohne Gegenstimmen angenommen und ich wurde zum Beauftragten für die Umsetzung ernannt. Danke für das Vertrauen. Ich denke, wir leisten auf dem Gebiet schon viel gute Arbeit, die erweitert und koordiniert werden muss. Das werden wir jetzt gemeinsam angehen und ich habe schon zahlreiche Ideen dazu im Kopf.