Ein Ofen für die Fuchsfarm
Zurück in Erfurt hatte ich gestern eine der angenehmsten Aufgaben zu erfüllen, die es für Landtagsabgeordnete so gibt: Ich durfte einen Scheck überreichen, der in einem sehr guten Projekt für etwas Wichtiges ausgegeben wird. Das Geld stammt von der „Alternative 54“, dem Verein unserer Landtagsfraktion, an den wir unsere regelmäßigen Diätenerhöhungen spenden (die in Artikel 54 der Landesverfassung festgeschrieben sind). Der Verein wählt Projekte aus, die eine Förderung verdient haben. Im Jahr 2011 haben wir auf diese Weise über 60 000 Euro im Land verteilt, weitere Info gibt es auf unserer Fraktionswebseite.
Die gestrige Spende ging an die Erfurter „Fuchsfarm“, ein Naturkundezentrum am Steiger. Dort können Kinder und Erwachsene zum Beispiel das Leben von Bienen kennenlernen und beobachten. Es gibt Beete, auf denen man sich ausprobieren kann. Und es gibt auch eine Holzwerkstatt, in der man mit dem Material experimentieren kann. Zukünftig wird das auch im Winter möglich sein, denn von den 500 Euro, die ich überreichen durfte, wird ein Ofen angeschafft, damit die Werkstatt ganzjährig genutzt werden kann.
Nach der Scheckübergabe ging’s wieder an den Landtagsschreibtisch, wo mir gleich eine seltsame Meldung aus Meck-Pomm in die Hände kommt. Der dortige Innenminister Caffier (der bisher vor allem durch seine „C wie Zukunft“-Wahlwerbung aufgefallen war) warnt vor „linksextremen Übergriffen“ bei der Gedenkdemo am Samstag anlässlich des 20. Jahrestages des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen. Es ist unfassbar, dass nach diesen schrecklichen Geschehnissen vor 20 Jahren und nach der NSU-Terrorserie sich immer noch ein deutscher Innenminister hinstellt und einen „gefährlichen Linksextremismus“ herbeihalluziniert und damit gleichzeitig rechte Gewalttaten relativiert und verharmlost. Das ist gegenüber den Opfern der Nazis und gegenüber der engagierten Zivilgesellschaft, die hoffentlich zahlreich am Samstag demonstrieren wird, einfach unerhört.