Leider nicht nur Routine

Eigentlich wäre dieser Dienstag Routine mit Fraktionsvorstand, Ältestenrat und Schreibtischarbeit zum Verkauf von E.ON und den Chancen für die Thüringer Stadtwerke. Dazwischen knallt aber die Nachricht, dass auf das Büro unserer Abgeordneten in Gera in der Nacht ein Anschlag verübt wurde. Offensichtlich wurden Sprengmittel eingesetzt, denn mit einfachen Böllern, kann man die Scheiben dort nicht beschädigen. Als ich zwischen 2005 und 2009 im Bundestag saß, gehörte ich ja auch zur Geraer Bürogemeinschaft. Daher weiß ich, dass das Gebäude früher einmal Sitz einer Bank war und die Spezialglas in Fenstern und Türen hatte.

Dieser Anschlag ist eine neue Stufe der Bedrohung durch die Nazis und er zeigt, dass ihre Gewaltbereitschaft weiter steigt. Immer wieder werden Büros der LINKEN angegriffen und der Einsatz von Sprengmitteln zeigt, dass Verletzungen dabei mindestens in Kauf genommen werden. Es ist furchtbar, dass erst auf diese Weise deutlich werden muss, dass die Maßnahmen und Aktionen gegen Rassismus und Antisemitismus noch lange nicht ausreichen. Gestern Abend musste ich dann noch kurzfristig nach Berlin zu einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden. Da abzusehen war, dass es bis mitten in die Nacht geht, war Attila als Schlafgast bei Ben untergebracht und hat sich dort bestimmt wohl gefühlt. Als ich heute früh um drei wieder in Erfurt angekommen bin, war ich auch ziemlich froh, dass der Tag vorbei war.

Heute ging es weiter mit der Fraktionssitzung und anschließend haben wir im Wahlkreis Einladungen für eine Veranstaltung über die TLG FAIRWOHNEN verteilt. Die Wohnungen der TLG Wohnen GmbH werde im Laufe des Jahres verkauft und sie als Genossenschaft, bei der die Mieterinnen und Mieter mitmachen, zu übernehmen, wäre doch eine gute Sache – gerade im von der UNO ausgerufenen internationalen Jahr der Genossenschaften.