Die Rückkehr des blauen Schafs
Bevor hier Spekulationen beginnen, die Überschrift können eine Metapher für irgendetwas sein – nein. Es geht wirklich um die Rückkehr des blauen Schafs. In Kiel erwartete es mich letzten Donnerstag, denn Judith Demba, die Geschäftsführerin unserer Fraktion in NRW hatte es mir als Geburtstagsgeschenk mitgebracht (noch mal danke!). Weil ich es mit dem Zug nicht abtransportieren konnte, hatten wir vereinbart, dass das Schaf zunächst mit nach Berlin zur RLS reist und ich es dann mitnehme, wenn ich wieder mit dem Auto dort bin.
Gestern war es nun soweit. Wegen der Diskussionsveranstaltung über den Verfassungsschutz war ich in der Hauptstadt und anschließend war das Schaf noch vor Mitternacht zurück in Thüringen. Zurück deshalb, weil es schon einmal hier war – während der BUGA 2007 in Gera. Damals habe ich schon mal Probe gesessen und jetzt, wo ich den ernsten Hintergrund des Schafs kenne, mag ich es noch viel mehr. Es entstammt nämlich einem Kunstprojekt gegen Rassismus. Bei dem Kunstprojekt geht es um das Verhältnis von Unterschiedlichkeit und Gleichheit und die Frage, wie wir alle gut miteinander auskommen können. Das ist mal ein ganz anderer Zugang zu dem Thema und ich finde ihn gut. Die Diskussion wegen der ich in Berlin war, fand ich auch gut. Wir hatten eine sehr angeregte Debatte über den Sinn und vor allem den Unsinn des Verfassungsschutzes. Der frühere hessische Innenminister Rupert von Plottnitz hatte sehr interessante Geschichten zu erzählen und die Stipendiatin Charlotte Tinawi bereicherte die Diskussion mit dem Gedanken, dass sich sicherlich auch ohne Inlandsgeheimdienst viele Dinge in einer demokratischen Gesellschaft selbst regulieren.
Bevor es nach Berlin ging, hatten wir in der Fraktion noch zu klären, welche Wahlfrauen und –männer wir in die Bundesversammlung schicken. Wegen den unglaublich kurzen Fristen ist auch dieser Nominierungsprozess nicht ganz einfach, denn schöner und demokratischer wäre es, wenn wir uns in Ruhe und ohne Zeitdruck über diese Frage Gedanken machen könnten. Aber es ist wie es ist. Herr Wulff hat seine Urlaube gern in bar bezahlt und wir müssen nun die Zeche zahlen.