Viel los wegen der „Hallos“

Samstagvormittag war ich in Gedanken in Eisenach bei den Protesten gegen den Nazi-Aufmarsch, physisch musste ich die Zeit leider an meinem Schreibtisch verbringe. Gut, dass sich in der Wartburgstadt ein so breites Bündnis den Nazis entgegengestellt hat, denn rassistisches Gedankengut sollte nirgendwo in diesem Land Platz haben. Meine Schreibtischaufgabe war die Bearbeitung einiger Anträge an den Erfurter Parteitag, der nur noch etwas mehr als einen Monat entfernt ist.

Am Nachmittag entdecke ich in meinem heimischen Briefkasten die aktuelle Ausgabe des Anzeigenblättchens „Hallos“ und das geht offensichtlich nicht nur mir so. Den Rest des Wochenendes bekomme ich zahlreiche SMS und Mails, die alle Bezug nehmen auf den Artikel von Stefan Wogawa, der in den „Hallos“ veröffentlicht wurde. Stefan sucht darin – unterlegt mit vielen interessanten Informationen – nach den Ursachen für die seltsame Berichterstattung über mich in der „Thüringer Allgemeinen“ vom 2. September. Viele, die mir nun schreiben, äußern absolutes Unverständnis darüber, wie sich eine Tageszeitung, die sich als überparteilich bezeichnet, eine derartige Kampagne gegen einen einzelnen Politiker lostreten kann. Ich kann frage mich sowieso, warum Herr Raue derart agiert, aber dass in den „Hallos“ berichtet wird, zeigt mir, dass ich mit meiner Verwunderung nicht alleine bin. Den Sonntag nutzen wir für ausgedehnte Spaziergänge und Unternehmungen mit Freunden. Unterwegs in Erfurt werde ich auch von Bürgern auf den Artikel in den „Hallos“ angesprochen und bekomme dabei viel Zuspruch. Und ich freue mich auch, dass die Anzeigenzeitung in diesem Fall tatsächlich unabhängig auftritt. Deren Chef, Herr Schiffner, ist zwar auch nicht mein bester Freund, aber wir behandeln uns respektvoll, wie es eigentlich zwischen Politikern und Journalisten der Fall sein sollte.

Am späten Sonntagabend bekomme ich eine Mail aus Buxtehude, wo ich letzte Woche noch zum Wahlkampf war, mit den niedersächsischen Kommunalwahlergebnissen. Im Ort selber haben wir unser Mandat behalten, im Nachbarort Stade eins dazu gewonnen. Ich denke wir haben damit eine gute Bestätigung erhalten und generell sind Kommunalwahlergebnisse eben von Personen abhängig. Da geht es manchmal nur in kleinen Schritten vorwärts, aber die Genossinnen und Genossen haben keinen Grund enttäuscht zu sein.