Aber hallo

Heute ist Marktfest in Hildburghausen. Die Sonne lacht und die Stimmung im Ort mit dem linken Bürgermeister ist richtig gut. Steffen Harzer und seine Mitstreiter haben wieder einiges auf die Beine gestellt und so verbringe ich ein paar sehr vergnügliche Stunden im Süden Thüringens. Es ergeben sich auch viele gute Unterhaltungen und immer wieder werde ich auf „Die Hallos“ angesprochen. Gemeinsam freuen wir uns über die tiefgründigen Recherchen und die journalistische Brillanz der „Zeitung“. Allerdings – wie gestern schon angedeutet – würde sich über die Milliarden, von denen man im Hause „Hallo“ zu wissen meint, höchstens Herr Steinbrück freuen.

In dem Vergleich, der in den Neunzigern mit der Treuhandanstalt geschlossen wurde, ist eindeutig festgehalten, dass jegliche Gelder, die noch irgendwie liegen sollten, automatisch an den Staat fließen würden. Würden noch Gelder vorhanden sein, wären sie ohne jeden Zweifel Eigentum der Bundesrepublik. Das sachlich zu dokumentieren, wäre für die Hallo-Eiferer aber zu viel verlangt. Da reicht es Verdrehungen, Halbwahrheiten und Lügen zu verbreiten, denn wer behauptet, dass DIE LINKE nur deshalb Rechtsnachfolger sei, um an illegales SED-Geld zu kommen, der lügt einfach! Aber es ist ja Wahlkampf, da kann man dann einfach alles Vermögen der Blockparteien weglassen und sich auf DIE LINKE stürzen. Wie heißt es so schön: Wes’ Brot ich ess, dess’ Lied ich sing!

Von den „Hallos“ ist es auch nicht weit zu Hubertus Knabe, schließlich werden im Kampagnenblättchen auch gern mal längere Interviews mit ihm abgedruckt. In seinem Buch beschäftigt er sich auch mit dem Mythos vom SED-Vermögen und behauptete auf einer Pressekonferenz dazu, dass ich mit meinen Spenden an die Partei altes SED-Geld waschen würde. Ich bewundere diese Art von Autoren wirklich für ihre Phantasie, egal ob sie nun über Ufos, Yetis oder das SED-Vermögen schreiben. Aber um es gleich mit klar zu stellen: Mein Spendenverhalten ist seit Jahren öffentlich im Internet einsehbar, weil mir Transparenz wichtig ist. Und mit einigem Stolz kann ich sagen, dass meine Partei keine Spenden von der Deutschen Bank, der Allianz oder den Arbeitgeberverbänden bekommt. Dass wir die Partei sind, die von den Spenden der Menschen und nicht von denen der Konzerne ihre Arbeit finanziert, entspricht meinem politischen Verständnis.