Traurig oder lustig?

Bevor ich über gestern schreibe, will ich mich kurz bei der „Thüringer Allgemeinen“ bedanken, die mir heute gleich mehrere Artikel widmet. So viel Raum gibt man natürlich nicht unseren politischen Vorschlägen, sondern nur der Kritik an uns. Schließlich hat der Chefredakteur der „TA“ – Paul-Josef Raue – nun festgestellt, dass DIE LINKE und ich im Speziellen die Pressefreiheit doof finden und ich den Medien gerne vorschreibe, was sie über mich bringen dürfen. Sein Kronzeuge dafür ist der „Phoenix des Westens“, mit dem er eine Brieffreundschaft aufgebaut hat. Leider werden mir diese Briefe gelegentlich auch weitergeleitet, obwohl sie doch an die TA gerichtet sind. Wer will, kann sich hier selber einen Eindruck von der Qualität der Texte verschaffen, in denen ich, der „feige Parteiverräter“, aufgefordert werde Gregor Gysi endlich die „Abreibung“ zu verpassen, die er verdient hätte. Ansonsten gilt, dass ich mich nicht beleidigen lasse, weder während Interviews in meinem Büro noch über veröffentlichte „Leserbriefe“.
 
Wer sich ernsthaft über unsere Position zur Pressefreiheit informieren will, dem möchte ich unsere Große Anfrage zu 20 Jahren Printmedien in Thüringen empfehlen. Die „TA“ hat darüber nicht berichtet. Das hat aber sicher ebenso wenig damit zu tun, dass in ihrer eigenen Verlagsgruppe immer mehr Redaktionen zusammengelegt und den Journalisten die Recherchezeit kontinuierlich gekürzt wird, wie auch die Tatsache, dass die Anfrage ausgerechnet von uns kam, kein Hemmnis für die Berichterstattung war. Schließlich noch zwei erfreuliche Erlebnisse des gestrigen Tages: Morgens überrascht mich die Nachricht, dass der Luftballon, den Germana und ich bei der Hochzeitsfeier von Sandro Witt gestartet haben, tatsächlich aufgefunden wurde. Die Glückwunschkarte die wir daran befestigt hatten, wurde dem jungen Glück per Post aus Großebersdorf zugesendet – immerhin achtzig Kilometer Luftlinie durch Thüringen. Am Nachmittag konnte ich dem Erfurter Tanztheater für deren Jugendarbeit einen Spendenscheck unserer „Alternative 54“ überreichen. Die „Alternative 54“ ist der Verein, in den wir seit Jahren unsere Diäterhöhungen einzahlen, damit sie einem guten Zweck zukommen – und der gute Zweck scheint mir hier zweifelsfrei gegeben :-).