Parteitagseindrücke

Der Parteitag ist beendet und es bleiben eine Menge Eindrücke zurück, die diese Tage in Rostock geprägt haben. Offensichtlich ist, dass es wieder einmal Unkenrufe gab, die den Untergang unserer Partei für dieses Mai-Wochenende vorhergesagt haben und wieder einmal hat die Realität das Gegenteil bewiesen: Die Linke ist erfolgreich und links wirkt!

Die Vorstandswahlen verliefen sehr souverän und können gerade aus Thüringer Sicht als voller Erfolg verbucht werden: Gabi Ohler und Steffen Harzer sind mit sehr guten Ergebnissen in den Parteivorstand gewählt wurden. Auch auf diesem Weg noch einmal meine herzlichsten Glückwünsche an die beiden.

Persönlich am meisten beeindruckt hat mich am Sonntagnachmittag die Rede unseres Gastes Ernesto Cardenal, der über die Verbindung zwischen christlichem Glauben und sozialistischer Vision sprach. Wie er seine Hoffnung auf eine gerechte Gesellschaft aus der Bibel herleitete, war so ergreifend, dass man während seines Vortrags eine Stecknadel hätte fallen hören können. Alle lauschten gebannt seinen Ausführungen, die auch eine gedankliche Brücke zum Kirchentag am anderen Ende der Republik darstellten.

Zu den kleinen Episoden die am Rande passierten gehörte, dass Hunde eigentlich auf dem Parteitagsgelände verboten waren, es sei denn es sind Wach- oder Führhunde. Glücklicherweise wurde Attila als Wachhund der Rosa-Luxemburg-Stiftung anerkannt und saß auch ganz brav die ganze Zeit über an deren Stand. Vom Büro von Petra Pau bekam unser Jack Russell ein extra angefertigtes Deutschland-Trikot für Hunde geschenkt, das wiederum die Kollegen vom MediaService dazu veranlasste, über eine spezielle Produktpalette für Hundeliebhaber nachzudenken. So ein Hundefressnapf mit Linke-Logo wäre doch zum Beispiel eine Runde Sache. Auch der Cola-Unfall vom Freitagabend hatte noch seine Nachwirkungen. Der Chef des Hotels entschuldigte sich vielfach bei mir und bot mir gleich an, die Reinigungskosten zu übernehmen. Beim Auschecken aus dem Hotel meinte aber eine Mitarbeiterin, ich müsste noch eben jene Cola bezahlen. Ich war kurz der Meinung, dass es sich eigentlich nur um eine versteckte Kamera handeln könne, aber sie meinte es Ernst. Glücklicherweise war der Hotelchef nicht weit und wir durften abreisen, ohne die ungewollte und ungetrunkene Cola zahlen zu müssen. Die Heimreise absolvierten wir dann über die Landstraße, denn die Autobahn war dicht und so ging es eben etwas langsamer aber dafür durch sehr schöne Landschaften zurück nach Thüringen.