Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
Das Wetter begann am Sonntagmorgen mit Minusgraden und endete am Abend mit einsetzenden Taufwetter und lauten Geräuschen von unserem Dach. Ganz offensichtlich beginnen die Schnee- und Eismassen vom Dach zu rutschen.
Der Morgen startete für mich mit einer sehr interessanten Veranstaltung zum Gedenken von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Professor und Historiker Manfred Weißbecker aus Jena war als Referent eingeladen. Er spannte in seinem spannenden Vortrag einen Bogen, der nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart beleuchtet.
Von einer skurrilen Situation wurde ich Zeuge, als vier junge Vertreter von den Falken, im Anschluss an den gelungen Vortrag, ebenfalls etwas zum Gedenken vortragen wollten. In den folgenden Ausführungen fühlte ich mich nicht ohne Grund an ein Lied von Franz Josef Degenhardt erinnert, in dem er Studierende beschrieb, die bei einem Fußballderbie das Stadion stürmten, Flugblätter verteilten und in der spannendsten Phase des Spiels riefen: „Sofort Schluss mit diesem Blödsinn, jetzt wird diskutiert!“, denn die jungen Leute waren der Meinung, das auf diesen Gedenkveranstaltungen immer nur „blöde gelatscht“ und „blöde gesülzt“ würde. Außerdem soll man Rosa und Karl nicht gedenken, denn diese haben sich nicht für den Spartakusaufstand ausgesprochen. Sie meinten noch, dass eine neuer Spartakusaufstand vorbereitet werden müsse oder so ähnlich. An dieser Stelle griff jedoch unser Stadtverbandsvorsitzender Steffen Kachel ein und beendete den Vortrag und lud die jungen Menschen stattdessen zu einer anschließenden Diskussion ins RedRoXX ein. Mit einem Blick in die Gesichter der noch Anwesenden Gedenkenden konnte ich mehrheitlich Unmut erkennen und auch ich hatte das Gefühl, dass sich hier eine provozierende Schauspieltruppe ausprobiert hat.
Am Nachmittag sind Germana, Attila und ich nach Tiefthal gefahren um von dort aus einen Schneespaziergang zur Grundmühle zu machen. Ich kann die Strecke, als Geheimtipp für diejenigen die einen schönen Wanderweg suchen, nur empfehlen. Auf dem Weg dorthin trafen wir einen Schneemann und ebenso wanderbegeisterte Freunde von uns.