Plenum im Friseursalon
Bevor ich zu einigen Terminen in die Landtagsfraktion muss, gehe ich heute Morgen als Erstes beim Friseurmeister meiner Wahl vorbei, denn ausgerechnet im Landtagswahlkampf auf eine Langhaarfrisur umzusteigen, würde den Wiedererkennungswert doch eher schmälern. Während der Friseur die Haare also in die gewohnte Form bringt, sprechen wir über das Thema Mindestlohn und ich berichte ihm auch über die Mindestlohndebatte in der Schweiz. Übereinstimmend stellen wir fest, dass sich an den Verhältnissen in Thüringen, mit Stundenlöhnen im Friseurhandwerk von unter vier Euro, dringend etwas ändern muss. Wenn Thüringen weiter das Billiglohnland Nummer 1 bleibt, dann wird das eine schwerwiegende, unumkehrbare Folge haben: immer weitere Abwanderung!
Als ich schon ein paar Minuten beim Friseur sitze, betritt ein SPD-Kollege den Raum, um sich ebenfalls den Wahlkampfschnitt verpassen zu lassen. Und als ob der Friseursalon damit nicht schon ausreichend politisch besetzt wäre, kommt kurz darauf tatsächlich auch noch ein Abgeordneter von der CDU herein. Trotzdem bin ich beruhigt, dass die Mehrheit im Haus für einen gesetzlichen Mindestlohn bewahrt bleibt. Jetzt müsste sie nur noch im Parlament umgesetzt werden.
In der Landtagsfraktion haben wir dann ein Gespräch über Ziele und Perspektiven des Thüringer Studentenwerkes und wir bereiten die Klausurberatung der zukünftigen Landtagsfraktion vor. Außerdem steht noch – wie jetzt eigentlich jeden Tag – ein Interviewtermin an. Am Nachmittag geht es dann zum Kinder- und Familienfest in meinen Landtagswahlkreis. Es ist auch der Wahlkampfauftakt für Erfurt und deshalb freue ich mich, dass die Sonne die ganze Zeit scheint und viele Menschen kommen, um vorbeizuschauen und sich zu informieren.