Tragische Szenen bei Ramelows!
Endlich ein paar Stunden Pause. Nach der Rückfahrt aus Berlin werden Germana und ich von Freunden mit einem sehr leckeren Abendessen verwöhnt (Danke Eric für das gute Essen!). Im Gespräch höre ich, dass irgendwie alle beobachtet haben, dass ich in der Bundesversammlung gesimst habe. Das waren vorab die Wahlergebnisse für meinen Mitarbeiter und es ist schon lustig, wie viele das gesehen haben, obwohl es doch eigentlich geheim war. So ist das, wenn man in der Öffentlichkeit steht, jede Bewegung wird beobachtet. Nach dem Abendessen schauen wir uns noch viiiiieeeeele Fotos von der Hochzeit in Venedig an (Danke Heinz, super Bilder!). Es waren einfach drei schöne Tage, die uns immer in Erinnerung bleiben wird.
Heute Morgen sehe ich dann im Fernsehen den Abschlussgottesdienst des Kirchentages, wo der hunderttausendfache Ruf „Mensch, wo bist du?“ noch einmal über die Bürgerweide schallt. Noch nie war Sinnsuche so wichtig wie heute. Wer wie die Menschen bei Karstadt, Woolworth, Hertie, Praktiker oder bei OPEL, Porsche oder VW oder bei den LKW-Produzenten gerade um seinen Arbeitsplatz fürchtet, versteht eben nicht, warum die einen auf der Sonnenseite und die anderen im Schatten stehen. Da steht die Frage nach Solidarität und Gerechtigkeit in einer Schärfe, die ich jedenfalls viele Jahrzehnte so nicht kannte. Jetzt wird es Zeit zu diesen Fragen auch Antworten zu geben, denn sonst können wir auf das „Mensch, wo bist Du?“ nichts Vernünftiges sagen und dann wird Chaos die Debatte bestimmen.
Am Ende des Tages gibt es noch eine dramatische Szene in unserem heimischen Garten. Den ganzen Tag spielte Attila ganz lieb mit Lena, der riesigen und wunderschönen Leonbergerhündin unserer Nachbarn. Nun räumen wir den Garten auf und Attila ist zum Glück im Nachbargarten, als wir einen klitzekleinen Vogel auf der Erde neben unserem Tisch finden. Den ganzen Tag sahen wir die kleinen schlanken Vögel zum Nest fliegen und wir ahnten, dass da fleißig gefüttert wird. Warum der Kleine draußen liegt, wissen wir nicht. Aber dass wir ihn nicht anfassen dürfen, war klar. Also versuchen wir das Nest zu finden, um ihn vielleicht wieder reinzusetzen. Aber Pustblume, wir hören die Kleinen, wir hören die Alten, aber wir finden nichts. Dann räumen wir die Einflugschneise um die anderen nicht auch noch zu gefährden. Dann entschließt sich unsere Freundin den Jungvogel mitzunehmen und um den Rettungsversuch per Pipette zu versuchen. Sie hat schon zweimal erfolgreich solche Nestflüchter gerettet und einfach ein Naturtalent wenn es um Tiere geht. Mal sehen wie es wird, wir drücken die Daumen und sagen Danke Hilke.