Energienetze gehören in öffentliche Hand

Am Morgen bringe ich Germana und Atilla zum Zug. Sie fahren nach Erfurt, während für mich auch wieder der Bundestag wartet. Gleich nach dem Bahnhof mache ich einen Abstecher ins Büro, um einige Post zu bearbeiten. Anschließend geht es zu einem Treffen in Sachen Stadtwerken und wir verständigen uns fraktionsübergreifend auf ein gemeinsamen Vorgehen. Meine Hoffnung ist, dass wir in Mitteldeutschland in Zukunft einen starken kommunalen Versorger in öffentlicher Hand haben. Gerade jetzt, wo EON beginnt, ihre Anteile an den Stadtwerken zu veräußern, erscheint es mir wichtig, dass wir eine starke vernetzte Energiebasis in Thüringen brauchen. Es bleibt bei unserer Forderung, die Stromnetze zu vergesellschaften und damit der Profitgier der Konzerne in den Arm zu fallen.
Nach dem ersten Terminen geht es dreimal zu Namentlichen Abstimmungen und man sieht Bundestagsabgeordneten schnell durch die Korridore eilen, um nichts zu verpassen. An solchen Tagen sieht man schon ab und an auch Leute, die sonst eher selten den Plenarsaal betreten. Sind eben ihrem Gewissen verpflichtet. Eigentlich mehr dem Geldbeutel, denn für jede verpasste Abstimmung gibt es Abzug bei den Diäten.
Der Tag vergeht wie im Fluge und noch immer sind meine Gedanken bei den gestrigen Ereignissen an der Erfurter Schule. Es zeigt sich, dass solche unangenehmen Vorfälle auch dann vorkommen, wenn die Schule ein sehr guten pädagogisches Konzept verfolgt. Am Ende ist aber eins wichtig, dass kein Kind mit Ängsten und Sorgen allein bleibt und Unterstützung erhält.