Kaltes Wasser und heiße Zahlen
Am Morgen noch etwas desorientiert und in Gedanken an Venezuela begebe ich mich am ersten Tag nach meinem Urlaub nach Hildburghausen. Gemeinsam mit meiner Kollegin Eva Bulling-Schröter und Mitarbeitern des Öffentlichkeitsbereiches der Bundestagsfraktion haben wir einen Termin beim Abwasserzweckverband.
Da wir jedoch eine Stunde vor unserem Termin da sind, besuchen wir mit Bürgermeister Steffen Harzer die Theaterbaustelle. Es wird schnell klar, dass es das Schmuckkästchen von und für Hildburghausen werden wird. Schließlich ist es das älteste freistehende Theater Deutschlands.
Nach der ersten interessanten Begegnung machen wir uns auf zum Zweckverband. Vor Ort diskutieren wir mit der Geschäftsführung über Investitionsgeschehen, Entwicklungstendenzen und Lösungen für den ländlichen Raum. Gerade in dünn besiedelten Gegenden besteht viel politisches Sprengpotential. Die Geschäftsführung erläutert uns ihr Konzept der Insellösungen für solche Gebiete. Unsere Bundestagsfraktion wird zum Thema Abwasser eine umfassende Broschüre herausgeben und der Besuch in Hildburghausen ist einen gute Möglichkeit unsere Argumente zu überprüfen.
Während wir über Alternativen sprechen, erhalte ich per Email die Zahlen der dimap-Umfrage für Thüringen. Diese bestätigen den bundesweiten Trend und wir sind mit 31 Prozent erstmals gleichauf mit der CDU. Mit 20 Prozent abgeschlagen die SPD, die immer noch von einem Ministerpräsidenten Matschie träumt. Irgendwann werden sich aber die Thüringer Sozialdemokraten entscheiden müssen, ob sie aus ideologischen Gründen mit der Althaus-Regierung weiterwursteln will, oder mit uns einen ernsthaften Politikwechsel anstrebt. Belustigt nehme ich daher die MDR-Nachrichten zur Kenntnis, die von zwei Regierungsoptionen ausgehen. Rot-Rot oder Große Koalition. Belustigt deswegen, weil doch nur große eine Große Koalition bilden können – oder?