Drum bleibe im Land und wehre dich täglich!

An einem Tag wie dem 8. Mai gehen einem viele Gedanken durch den Kopf, die sich vor allem mit Geschichte und aktuellen Geschehen beschäftigen. Ich habe den Eindruck, dass in den letzten 63 Jahren einige Deutsche nichts dazu gelernt haben. Umso erschreckender ist es, wenn am Vortag des 8. Mai in Erfurt Neonazis die Büros der linken Landtagsabgeordneten in Erfurt geschmäht und attackiert werden.

Aber wen wundert’s, schaut man auf die letzten Wochen der Thüringer Regierungspolitik, auf die seltsamen bräunlichen Äußerungen eines fast, aber in jedem Falle gewollten Kultusministers, sowie das Stillschweigen des Noch-Ministerpräsidenten zu seinen aktuellen ungeheuerlichen Auslassungen, dass die Menschen des 20. Juli Täter seien.
Das gerade am heutigen Tag der neue CDU-Fraktionschef Mohring die Keule des Kalten Krieges aus dem Keller holt und im Landtag wild um sich schlägt, passt in das Bild der abgewirtschafteten Althaus-Regierung. Auch wenn es Herrn Mohring nicht passt. Thüringen ist mein Zuhause. Meine Maxime heißt: Drum bleibe im Land und wehre dich täglich!

Zum Glück gibt es aber an diesem Tag auch Schönes. Ich treffe als Mitglied der Parlamentariergruppe Baltikum im Bundestag den Präsidenten Litauens und ich sinniere über die Städtepartnerschaft von Vilnius und Erfurt sowie die Partnerschaft zwischen dem Thüringer Landtag und dem Litauischen Landesparlament Seimas. Das Land mit seiner wechselvollen Geschichte, geprägt von Leid und Aufbruch beeindruckt mich.

Am späten Nachmittag geht es noch nach Essen. Eingeladen hat mich der Chefredakteur der WAZ-Gruppe, zu der u.a. die Thüringer Allgemeine, die Thüringische Landeszeitung und die Ostthüringer Zeitung gehören. Es findet eine Gesprächsrunde an der UNI Essen zum Thema „Regiert nur Gier die Welt?“. Eine berechtige Frage und freue mich auf die Diskussion mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft.