Verantwortung für was wir tun und für was wir nicht tun

Das Wochenende war gut gefüllt mit Terminen – Versammlung des Thüringer Feuerwehr-Verbands, Landesparteitag in Sachsen-Anhalt, Klausur mit den Linken-Ministerinnen und der Empfang zum 25jährigen Bestehen des Gemeinde- und Städtebundes. Langweilig war’s jedenfalls nicht. 😉 Als Gast bei unseren nördlichen Nachbarn konnte ich Wulf Gallert zu seiner Nominierung als Ministerpräsidentenkandidat für die Landtagswahl im nächsten Frühjahr gratulieren. Und Helmut Holter aus Mecklenburg-Vorpommern war auch schon mal mit vor Ort, denn auch an der Küste wird ja nächstes Jahr ein neuer Landtag gewählt.

Trotz der Termine war auch für mich das prägende Thema des Wochenendes die Flüchtlingstragödie im Mittelmeer. Wie kann man angesichts dieser Ereignisse eine restriktivere Asylpolitik fordern? Was kann abschreckender sein, als das tausendfache qualvolle Ertrinken von Männern, Frauen und Kindern. Wir brauchen nicht mehr Abschreckung, sondern humanitäres Handeln. Nötig sind Hilfe vor Ort und sichere Fluchtkorridore, diese Verantwortung können wir nicht abstreifen. Wir sind verantwortlich für das, was wir tun und für das, was wir nicht tun.

Denjenigen, die ausgerechnet heute in unmittelbarer Nähe zur Flüchtlingserstaufnahmestelle in Eisenberg ihre „Thügida“-Demo veranstalten wollen, möchte ich am liebsten Gernot Hassknecht vorbeischicken und fragen, was fällt euch eigentlich ein. Und ich bin zuversichtlich, das zwar nicht Gernot Hassknecht aber viele Thüringerinnen und Thüringer in Eisenberg zeigen werden, was sie davon halten, wenn an einem 20. April gegen Flüchtlinge demonstriert werden soll. Die Fans des FC Carl Zeiss Jena haben gestern im Stadion schon klar Position bezogen. Danke dafür und allen, die heute in Eisenberg gegen Fremdenfeindlichkeit auf die Straße gehen!