Und was ist, wenn’s mal brennt?

Erstmal noch der Nachtrag zum Sonntagabend: Die Predigt in der Berliner Gedächtniskirche war eine gute Sache. Zum Gottesdienst waren ca. hundert Leute da und anschließend gab es im kleineren Kreis noch eine Gesprächsrunde, bei der wir ein paar Fragen etwas tiefgründiger erörtern konnten. Insgesamt habe ich viele positive Rückmeldungen bekommen, auch in den letzten Tagen noch per Mail. Es gab auch eine Mail von jemandem, dem es nicht gepasst hat, dass ich einer Kirche gesprochen habe, aber das ist dann wohl einfach so.

Gestern durfte ich etwas machen, was mir auch großen Spaß macht: Ich war in Thüringen unterwegs, um mit Menschen darüber zu sprechen, was sie so bewegt. Konkret war ich in Hildburghausen und habe dort u.a. Vertreter der freiwilligen Feuerwehren aus der Region getroffen. Die Feuerwehrleute haben mir berichtet, dass sie sich Gedanken wegen des Neubaus der ICE-Trasse von Erfurt nach München machen. Da hat nämlich wegen des Katastrophenschutzes noch keiner mit ihnen gesprochen.

Nun wünscht sich das natürlich keiner, aber man kann nie ausschließen, dass mal etwas passiert. Die neue Strecke besteht zu einem großen Teil aus Tunneln und Brücken. Wenn da wirklich mal ein Unglück passiert, sollten die Helfer genau geschult sein, wie sie vorgehen und auf was sie achten müssen. Im Ernstfall wird es nämlich den Feuerwehrleuten angelastet, wenn in der Rettungskette etwas schief geht. Ich nehme mit und werde mich darum kümmern, dass die Feuerwehren eine Rückmeldung bekommen, wann mit ihnen über die Sache gesprochen wird.

Seit heute läuft hier in Erfurt wieder die Plenarsitzung. Als erstes ging es um den Nazi-Überfall in Ballstädt, zu dem wir heute noch erfahren haben, dass der Verfassungsschutz zwar das Telefon von einen der mutmaßlichen Täter abgehört hat und über dieses Telefon auch der Überfall geplant wurde – es konnte nur niemand reagieren, weil es niemand gehört hat. Das Telefonat wurde nur mitgeschnitten, es hatte aber am Wochenende keiner Zeit, es anzuhören und die Polizei zu informieren. Es wäre komisch, wenn es nicht so traurig wäre.