Der seltsame Aufstieg des Elefantenjägers

Bevor ich mal wieder über die furchtbare Elefantenjagd und die seltsame Methode eines Thüringer CDU-Ministeriums schreiben muss, will ich noch zwei Sätze zur gestrigen Plakatieraktion „Dresden nazifrei“ loswerden: Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von der SPD, den Grünen und den Gewerkschaften haben wir symbolisch einige Plakate vor dem Landtag aufgehängt, um für den 13. Februar in Dresden zu mobilisieren. Wir wollen uns wieder setzen, denn die Nazis sollen nicht durch Dresden marschieren, sie sollen keine Kundgebung abhalten, sie sollen einfach weg bleiben. Ein für alle mal!

Zum Elefantenjäger: Da bekommen wir – zusätzlich zu dem, was in den Zeitungen steht – jeden Tag neue Infos von „Kreisen“ aus dem Umweltministerium. Damit ist jetzt auch klar, dass meine anfängliche Hoffnung trügerisch war, die Versetzung sei ein Zeichen der Einsicht des Ministers gewesen. Die Versetzung war höchstens ein aus der Schusslinie nehmen, womöglich aber sogar ein gezielter Akt, um dem Elefantenjäger die Führung einer Monsterbehörde zu vermachen.

Momentan ist es ja rechtlich – wegen einer Konkurrentenklage – und bezüglich der nötigen Qualifikation gar nicht möglich, dass der geltungssüchtige Großwildjäger die Führung der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) dauerhaft übernimmt. Wenn Landwirtschaftsminister Reinholz aber die Empfehlung aus dem Gutachten zur Verwaltungsreform umsetzen will, und die TLL zusammen mit anderen Einrichtungen zu einer Monsterbehörde fusioniert, dann könnte der Plan zumindest rechtlich aufgehen. Politisch wäre das aber eine derartige Demonstration von Machtarroganz und Selbstbedienungsmentalität, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, dass ihm die amtierende Ministerpräsidentin das durchgehen lässt. Oder wie finden Sie das, Frau Lieberknecht?