Azoren Hoch

Die Genossen auf den Azoren – sie leben hoch, hoch, hoch ;-). Ein Azoren-Hoch der ganz besonderen Art hatte ich gestern in meinem E-Mail-Postfach. Offenbar ist auf der Inselgruppe im Atlantik gerade Wahlkampf und ein lieber Freund, der dort im Urlaub ist, schickte mir dieses Wahlplakat. Die CDU ist dort offensichtlich ein Linksbündnis, inkl. Hammer und Sichel. Gut Hammer und Sichel sind aus unserer Perspektive natürlich ein bisschen angestaubt aber umso besser schließt sich der gedankliche Kreis zur hiesigen Union und deren Ideen ;-). Aber ich wollte gar nicht lästern, bzw. erst weiter unten im Text.

Die letzten beiden Tage waren mit Schreibtischarbeit zu. Da sind verschiedene juristische Sachen, die mich beschäftigen. Ein Mensch, den ich gar nicht kenne, will mehrere hundert Euro von mir haben, weil er angeblich eine Mail von mir bekam. Klingt komisch und ist es auch. Ich weiß noch nicht mal, ob das irgendeine Abzockfalle ist, oder ob die Aktion speziell gegen DIE LINKE oder meine Person geht. Außerdem beschäftigt mich mal wieder die Arbeit von Abwasserzweckverbänden und ihren „Serviceangeboten“. Schließlich muss auch der Besuch am Mittwoch im Landkreis Sonneberg nachbereitet werden, denn wenn man mit so vielen Leuten spricht, ergeben sich daraus auch immer Aufgaben, die abgearbeitet werden müssen.

Zur Nachbereitung des Sonneberg-Tages gehört auch, dass ich noch einen Artikel aus der Lokalzeitung zugeschickt bekomme, wo über unseren Besuch berichtet wird. Zufällig entdecke ich daneben eine Meldung, dass die Junge Union am Vorabend des 3. Oktober einen Fackelumzug veranstaltet – mit Mario Voigt als Festredner. Ich finde es ja völlig in Ordnung, wenn Menschen die deutsche Einheit feiern, gerade dort wo früher einmal die Grenze verlief. Aber ein Fackelumzug befremdet mich doch irgendwie.

Fackelumzüge erinnern mich einfach an die ganz dunklen Zeiten in unserem Land. Dass der CDU-Nachwuchs unter Obhut des Generalsekretärs der Mutterpartei jetzt diese Tradition aufnimmt, ist schon ziemlich seltsam. Entweder wollen sie sich damit bewusst einer bestimmten Klientel anbieten oder sie haben gar keinen Sinn für die fatale Wirkung mancher Symbole.

Ach so: Zur Steinbrück-Nominierung muss ich wohl nichts weiter sagen. Nach einem Angebot für einen Politikwechsel klingt das jedenfalls nicht.