Eigentlich alles in Ordnung
Die Plenarsitzung und vor allem das Gedenken an die Nazi-Opfer (Danke an Birgit Diezel für die klaren Worte) haben mich am Donnerstag in Erfurt gehalten und so konnte ich nicht an der entscheidenden bzw. nicht-entscheidenden Sitzung zur Bundespräsidentenkandidatur in Berlin teilnehmen. Eigentlich bin ich nach den Berichten und Debatten der letzten Tage auch davon ausgegangen, dass die Sache bereits auf dem richtigen Weg ist. Naja, eigentlich eben.
Nun haben wir also einen Pool von drei KandidatInnen für die Bundesversammlung. Ich schätze Prof. Butterwegge und Beate Klarsfeld beide außerordentlich für ihre Arbeit und Luc Jochimsen ist für mich seit der letzten Bundesversammlung sowieso die Bundespräsidentin der Herzen. Alle drei haben unterschiedliche Profile, aber mit Sicherheit wären alle drei hervorragend für Bellevue geeignet. Jedem von ihnen würde ich mit Überzeugung meine Stimme geben. Insofern gilt zunächst den dreien ein Dank für ihre Bereitschaft zur Kandidatur. Trotzdem ist die Situation irgendwie suboptimal. Wir müssen ja die Tatsache anerkennen, dass es hier nur um eine Symbolkandidatur gehen kann. Es ist für uns keine Entscheidung über die Parteiführung oder ähnliches. Alles, was wir tun müssen, ist zu zeigen, dass es gute und begründete Alternativen zum Bundespräsidentenkandidaten der ganz großen Koalition gibt. Insofern wäre es mein Wunsch gewesen, dass wir gestern Beate Klarsfeld nominiert hätten. Die Vorstellung wäre pünktlich für die Hauptnachrichten gekommen und mit ihrer Arbeit als Nazi-Jägerin taugt Frau Klarsfeld als Vorbild, gerade in Anbetracht der schleichenden Aufklärung des Nazi-Terrors. Und sie ist für mich sehr viel vorbildhafter als der „Stasi-Jäger“ Gauck.