Wir machen durch bis morgen früh und …

… keiner bekommt es mit. Die überlangen Landtagssitzungen der letzten Zeit sind eins der Themen, die mich an diesem Donnerstag beschäftigen. Die Tagesordnungen werden immer länger und länger. Sämtliche Vernunftappelle, Redezeithalbierungen und Sondertermine haben nichts gebracht. Während wir mehr Zeit im Plenum verbringen, ist die Qualität der Debatten nicht besser geworden. Vielmehr ist das Verhältnis zwischen Ausschussarbeit und Plenarsitzung nicht mehr stimmig. Wie man einen Ausweg aus diesem Dilemma findet, will ich nun in vielen Gesprächen, vor allem auch mit Kollegen aus anderen Landtagen klären. Auch außerparlamentarisch gibt es einiges zu tun: Die Programmkonferenz am Samstag in Eisenach muss vorbereitet werden. Also überlegen wir noch einmal, mit welchen Schwerpunktsetzungen wir in die Diskussion gehen. Eine der vielen Herausforderungen ist es einerseits als regionale Volkspartei und andererseits als Interessenvertretungspartei sichtbar und wirksam zu sein. Wir müssen in einem Teil des Landes um die 30, im anderen Teil 7 Prozent der Menschen wahrnehmbar in den Parlamenten vertreten. Da müssen Wege und Methoden offen debattiert werden.
Den Donnerstagabend verbringe ich in Hamburg. Ich bin im Rahmen des Wahlkampfes zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratie 2.0“ eingeladen. Was mich sehr erfreut ist, dass u.a. der Landesvorsitzende von Mehr Demokratie e.V. mit mir auf dem Podium sitz. Vor der Veranstaltung gab es aber auch schon eine schöne Begegnung: Nach der langen Autofahrt wollte ich mit Attila erstmal eine Runde laufen und der erste Mensch den ich treffe, hat eine rote Tasche mit der Aufschrift „Hier ist Die Linke“ umhängen. Offensichtlich ein Wahlkämpfer. Im Gespräch erfahre ich, dass er unterwegs ist, zu einer anderen Veranstaltung über längeres gemeinsames Lernen. An allen Ecken kämpfen unsere Genossen in Hamburg um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft und ich bin fest davon überzeugt, dass sich diese Arbeit lohnen wird. Diese Zuversicht habe ich nicht zuletzt wegen unserer Spitzenkandidatin Dora Heyenn. Die wurde zwar neulich in einer Zeitung mit den Worten zitiert, der Ramelow solle mal die Klappe halten – aber Dora darf das. Wenn alle so hervorragende Arbeit wie sie machen würden, könnte ich viel öfter die Klappe halten. 😉