Wir sind dann mal weg.

Es gibt ja – und das freut mich sehr – doch relativ viele Menschen, die das hier regelmäßig lesen. Diese Leute wissen dann, dass und warum ich den Bundespräsidenten nicht gewählt habe, was wir in unseren vielen Sitzungen besprechen und was mein Hund so anstellt, erfahren sie gelegentlich auch. Dann gibt es Kommentare – manchmal so wie gestern direkt zum Text (vielen Dank für die zustimmenden und ebenso für die kritischen Einträge) und häufig wird auch von Mund zu Mund das Tagebuch im Allgemeinen kommentiert. Den einen geht es dann zu viel um den Hund, anderen wieder zu wenig; Vielen gefällt die Alltagsbeschreibung, manche hätten aber lieber grundsätzlichere Überlegungen und Strategien gelesen; und es gibt sogar Leser, die meinen es stecke zu viel Religion in meinen Texten und der eigentliche Sinn des Tagebuchs sei Missionierung.

Bis auf das Letztgenannte kann ich viele Einschätzungen nachvollziehen. Entscheidend für mich ist aber – und das würde ich gern generell allen Kommentatoren antworten – die Haupteigenschaft des Tagebuchs: Es ist persönlich. Sehr Wichtiges, weniger Wichtiges und Unwichtiges wird hier notiert, weil es zu meinem Leben dazugehört. Der Maßstab ist die Transparenz, denn mein Arbeitgeber sind die Leute, die uns gewählt haben und die haben ein Recht zu erfahren, was ihr Abgeordneter so treibt.

Bevor ich mich in den Urlaub verabschiede, will ich noch etwas schreiben, was mir im wahrsten Sinne des Wortes am Herzen liegt. Ich möchte meiner Frau danken, weil sie mir möglich macht, meinen Job mit der Energie zu betreiben, wie ich es mir wünsche. Ich möchte ihr danken, weil sie, wann immer es nötig ist, nicht nur hinter, sondern auch neben und vor mir steht. Sie ist meine Luxusyacht und mein Rettungsboot. Deshalb will ich das Tagebuch vor dem Sommer auch mit einem einfachen und klaren Satz schließen: Germana, ich liebe Dich.