Telefonierwochenende
Auch am Wochenende beschäftigt mich noch einmal die Diskussion, die die zu Ende gehende Woche geprägt hat. Die Nachricht von Oskars Erkrankung war eigentlich schon schlimm genug, aber zugleich wurde auch aus einer unaufgeregten Diskussion über einen langfristigen Generationswechsel eine angebliche Nachfolgedebatte gemacht. Meine Äußerungen hatten sich dabei keineswegs verändert, aber einige Medien nutzten den traurigen neuen Kontext, um daraus einen praktisch nicht vorhandenen Konflikt innerhalb der Linken zu konstruieren. Deshalb verbringe ich am Samstag und am Sonntag einige Zeit damit, Telefonate mit Genossinnen und Genossen zu führen, damit wir möglicherweise entstandene Missverständnisse ausräumen können.
Von den vielen Telefonaten abgesehen, verlief das Wochenende sehr ruhig. Wir sind einmal rund um Erfurt spaziert, waren anlässlich eines Geburtstages schön essen und haben die übrige Zeit mit guten Büchern verbracht.
Am Sonntag kommt dann noch die Meldung, dass neuerlich ein Haus in Erfurt besetzt wurde. Wenn wir einerseits Leerstand in der Stadt haben und andererseits offensichtlich ein Bedarf nach solchen alternativen Wohnformen besteht, sollte sich doch eine Lösung für die Hausbesetzer finden lassen. Dazu wäre es aber wohl der beste Weg, miteinander zu sprechen und auf diese Weise Möglichkeiten der Duldung zu finden. Ein ständiger Konflikt mit der Polizei kann weder im Interesse der Besetzer noch der Eigentümer eines Gebäudes sein.