Sondierungsgespräch Nr. 2
Heute gehen endlich die Gespräche in Thüringen weiter und wie in der vergangenen Woche angekündigt, sitzen neben der SPD auch die Grünen mit am Verhandlungstisch. Unsere Diskussion verläuft sehr konstruktiv und alle Seiten vermitteln den Eindruck, dass sie ein ernsthaftes Interesse an der Sondierung haben. Die Beratung stimmt mich insgesamt sehr optimistisch, denn es ist ein offener Gedankenaustausch. Am Ende des Gespräches steht fest, dass die Grünen nun in ihren entsprechenden Parteigremien beraten werden, ob sie weiter mit uns sondieren wollen. Dann werden wir sehen, wie es weiter geht.
Vor dem Sondierungsgespräch begann der Tag schon mit lustigen Abenteuern mit Attila. Weil es organisatorisch diese Woche nicht anders zu machen ist, sind der Hund und ich allein in Erfurt und da läuft nicht immer alles so, wie man sich das als Herrchen so vorstellt. Schon am Morgen drängelt sich das Tier in ein Interview und als ich nach dem Gassi gehen gleich zum Sondierungsgespräch will, merkt der Hund, dass er in die Wohnung abgeschoben werden soll. Spontan bewegt er sich keinen Zentimeter mehr und streikt. So kommt es dazu, dass er noch ein Stück mitkommt und eine liebe Genossin sich dann als Hundesitter betut, während ich in der Beratung bin. Direkt nach dem Termin stürmt er wieder auf mich zu, und da die Presse noch da ist, hat er gleich wieder die volle Aufmerksamkeit.
Die mediale Präsenz des Hundes bringt inzwischen sogar abgewählte Landtagsabgeordnete dazu, ihre Zeit mit Spekulationen darüber zu verbringen, ob Attila vielleicht auch mal ein politisches Amt bekommen sollte. Nun, im Gegensatz zur Noch-ein-bisschen-Landesregierung bekommt bei uns nicht jeder, der zwar laut bellen kann aber sonst kaum etwas vorzuweisen hat, einen Posten.
Der Tag endet in einer Runde mit Gewerkschaftsvertretern. Auch hier wird noch einmal die Forderung aufgemacht, den vor der Wahl versprochenen Politikwechsel umzusetzen. Ich kann garantieren, dass wir hochkonzentriert an der Umsetzung des Wahlergebnisses arbeiten. Dieses Land hat eine richtig neue Regierung verdient.