Wahlkampfsamstag

Der Unterschied zwischen Wahlkampfwochentagen und Wahlkampfsamstagen ist der, dass die öffentlichen Termine mit den Infobesuchen getauscht werden. Normalerweise sieht es von Montag bis Freitag so aus, dass ich die Vormittage nutze, um mich in Betrieben, bei Vereinen, Bürgerinitiativen, etc. darüber zu informieren, was gut läuft, was vielleicht weniger gut läuft und vor allem, wo die Politik aktiv werden sollte. Nachmittags geht es dann zum Wahlmobil, um den Bürgern unser Regierungsprogramm vorzustellen und mit ihnen darüber zu diskutieren. An Wahlkampfssamstagen läuft es genau anders herum.

Da heute also Samstag ist, starte ich morgens in Richtung Schmalkalden, denn auf dem dortigen Altmarkt ist unser Wahlmobil aufgebaut. Wieder sind viele Interessierte gekommen und es ist spürbar, dass die Menschen von einer planlosen „Alles ist gut und wir machen weiter so.“-Politik, die ganz nebenbei den Soli auf’s Spiel setzt, wirklich genug haben. Danach geht es weiter zu einer Pflegeeinrichtung in Seligenthal, wo ich mich über die Arbeitsbedingungen informiere. Anschließend besuche ich noch das Solardorf in Viernau, ein wirklich wegweisendes Projekt, das für andere Gemeinden als Vorbild dienen sollte. Traurig nur, dass immer noch der letzte Genehmigungsschein fehlt, damit die Erträge der Anlage endlich eingespeist werden können. Genau hier wird der große Entwicklungsbedarf deutlich, den Thüringen an dieser Stelle hat, denn in unserem Land wird zwar Solartechnik produziert, eingesetzt wird sie hier aber noch viel zu wenig. Nach dem Besuch im Solarpark geht es spontan zum Folklore-Fest in Viernau, mit vielen netten Begegnungen.

Zwischendurch stimme ich mit unserer Pressestelle noch eine Erklärung zu den Zahlenspielen von Dieter Althaus und seiner CDU ab. Es ist einfach unerträglich, wie da Entwicklungen schön gerechnet werden, um vom eigenen Versagen abzulenken. Aber mit Augenwischerei lässt sich keine Politik machen, denn nur wer Probleme ernst nimmt, kann sie auch angehen.