Attila das Wildschwein
Der Tag beginnt mit einer ausgiebigen Presseschau. Die meisten Medien haben die Pressekonferenz gestern gut verarbeitet, mal spielt die Auflösung des „Stadtwerkeskandals“ eine größere Rolle, mal die Idee des mitteldeutschen Energieclusters. Insgesamt ist die Berichterstattung erfreulich sachlich. Eine negative Ausnahme bildet mal wieder die Bild-Zeitung. An der Pressekonferenz hatte sie offensichtlich kein Interesse, das zusammengestellte Material hat sie sich trotzdem geben lassen. Aber anstatt sich damit auseinanderzusetzen, sucht sie lieber weiter den Skandal, wo keiner ist. Heute berichtet sie von einer neuerlichen Niederlage für die Stadtwerke-Geschäftsführer, weil sie vom Stadtrat nicht entlastet worden seien. Die Nicht-Entlastung ist richtig aber sie ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Wahrheit. Es wurde niemand entlastet, auch nicht der Aufsichtsrat, weil man sich im Vorfeld darauf verständigt hat, keine Entlastung vorzunehmen, so lange der Fall bei der Staatsanwaltschaft liegt. Dafür wurde dem Jahresabschlussbericht 2008 zugestimmt, was als Erfolg für die Geschäftsführer gewertet werden kann. Die Bild-Zeitung aber verkehrt es ins Gegenteil und schädigt so weiter das Ansehen der Stadtwerke.
Am Vormittag habe ich dann im Landtag eine Besprechung mit dem Geschäftsführer eines Solarunternehmens, das mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu kämpfen hat. Wir verständigen uns darüber, welche Maßnahmen ergriffen werden können, damit das Unternehmen sicher durch die schwierige Zeit gebracht werden kann und die Arbeitsplätze nicht in Gefahr geraten. Danach stehen einige kleinere Termine in Erfurt an.
Der Tag endet entspannt, wir spazieren gemeinsam zur Hundewiese. Da findet Attila gleich eine Spielgefährtin und meint auch prompt, einfach mal die Matschpfütze durchwühlen zu müssen – Attila das Wildschwein, fällt mir da nur ein.