Entweder – oder.

In Berlin ist mein Terminkalender heute drängend voll. Zuerst im Büro der Versuch, den Posteingang zu bewältigen. Dann eine Besprechung mit den Genossen aus Rheinland-Pfalz, Hessen, NRW und Thüringen zur Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie für die Rettung der Opel-Arbeitsplätze. Wir wollen einen Schutzschirm für die Menschen. Es kann nicht sein, dass nur die Casino-Spieler in den Banken unterstützt werden, während es in der Realwirtschaft kracht. Von dieser Beratung geht’s in ein kleines Studio zur Aufzeichnung von zwei Podcasts für unsere Webseiten und anschließend direkt wieder in den Bundestag zur Fraktionsvorstandssitzung.

Die Sitzung erlebe ich nur mit Unterbrechungen weil zwischendrin Thüringer Medien um Stellungnahmen zum Interview mit Dieter Althaus in der Bild-Zeitung bitten. Mir ist unverständlich, warum offensichtlich vor dem CDU-Landesparteitag diese Fotos gemacht wurden und das Gespräch stattfinden konnte, der Ministerpräsident sich dann aber auf dem Landesparteitag nur per Brief bzw. SMS zu Wort meldet. Ich halte das für sehr schwierig. Entweder braucht Dieter Althaus noch Zeit zum Genesen, die ihm dann selbstverständlich auch gegönnt sei, oder er ist gesund und steht wieder für die Medien, die Öffentlichkeit und damit auch für die Politik zur Verfügung. Die Thüringer brauchen einen Ministerpräsidenten der Handlungsfähig und Handlungswillig ist. Tausende in diesem Land sehen derzeit ihren Arbeitsplatz bedroht. Es müssen Entscheidungen getroffen und im Sinne der Menschen verhandelt werden. Ein Fortsetzungsroman im Boulevard hilft Niemandem weiter.