Ende einer anstrengenden Woche
Endlich in Erfurt im Bett aufwachen und kein Termin schon um 7 Uhr. Also ruhig aufstehen und erst mal mit Attila Gassi gehen, Zeitungen kaufen und Brötchen. Unterwegs treffe ich den Vorsitzenden der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen und kann mich gleich über die letzten Entwicklungen austauschen. Am Vormittag muss Attila noch zum Tierarzt, sein Auge ist rot und er hat wohl eine Bindehautentzündung. Der Tierarzt ist etwas überrascht, denn Attila kennt er ja schon aber sein Herrchen kannte er bisher noch nicht, weil bisher immer Germana mit war. Jetzt stellen wir fest, dass wir gemeinsame Freunde haben und dass wir u.a. denjenigen kennen, der meine Karl Marx Büste entführt hat 😉 – wir lachen herzhaft darüber!
Anschließend treffe ich mich mit dem Redakteur vom TA-Augenzeugen im Landtag. Er zeigt mir ein Videotape vom Erfurter CDU-Neujahrsempfang, das mich erstmal sprachlos macht. Man sieht Frau Dietzel, wie gegen mich wütet und behauptet, ich würde den tragischen Ski-Unfall des MP zum Wahlkampf nutzen. Erstaunlich ist, dass kein Zeitungsjournalist diese unqualifizierten Ausfälle aufgeriffen hat. Der Neujahrsempfang war für mich schon eine seltsame Veranstaltung, bevor ich von diese Rede erfuhr: Diese Erfurter CDU hat es fertig gebracht, den vom Volk gewählten Oberbürgermeister Bausewein einfach nicht einzuladen. Solange noch ein Mann mit CDU-Parteibuch an der Spitze der Stadt stand, war so etwas undenkbar. Als sich dieser Amtsvorgänger dann für einen sechsstelligen Betrag selbst einen Job bei den Stadtwerken als Geschäftsführer einrichtete, schwiegen die gleichen Damen und Herren. Schwarzer Filz und schwarze Traurigkeit nenne ich so was. Fehlender menschlicher Anstand wird mir von Frau Dietzel vorgeworfen auf diesem Neujahrsempfang und ich denke, dass das Sprichwort wirklich gilt: „Was ich denk und tu’, trau’ ich auch dem anderen zu.“ Hier und heute konnte ich mich wieder einmal von der Richtigkeit überzeugen.
Der Tag endet mit dem Jahresempfang von Owus Thüringen. Ein schöner Abend aber es hätten noch ein paar mehr Menschen da sein können. Wir haben gute Gespräche und der Ort in der Engelsburg war gut gewählt, ein schöner Platz im Herzen Erfurts. Besser unter netten und engagierten Unternehmern den Abend zu verbringen, deren Herz links schlägt, als über Äußerungen der Frau Dietzel nachzudenken, die zu DDR-Zeiten bei der SED vom Lande überaus engagiert war. Karriere unter allen Fahnen, denke ich bei mir.