All you can eat?

Heute war endlich Gelegenheit, die neuen amerikanischen Austauschstudenten kennen zu lernen, die über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm in Jena sind. Nachdem im letzten Jahr Lauren aus Boston (viele Grüße!) hier war, sind es nun gleich zwei junge Menschen, die über den Ozean gekommen sind, um ein Jahr in Thüringen zu verbringen: Chipley und Christopher.

Chipley hat in den USA schon ihren Master in Interkultureller Wirtschaftskommunikation gemacht und besucht jetzt hier einige Kurse an der Uni, bevor sie ab Februar ein Praktikum machen wird. Neben ihrer Muttersprache Englisch spricht sie auch Spanisch und Italienisch und hat erst im August angefangen, Deutsch zu lernen. Dafür spricht sie unsere Sprache wirklich schon sehr gut.

Auch Christopher formuliert schon sehr souverän deutsche Sätze. Er wird das Jahr als Schüler am Zeiss-Gymnasium verbringen und wohnt bei einer Gastfamilie, in der er sich sehr wohl fühlt. Es ist sehr schön, dass sich Leute bereit erklären, für ein ganzes Jahr einen Gast aufzunehmen. Ohne dieses Engagement, wäre das Programm wohl nicht umsetzbar. Und ich freue mich, dass ich als Abgeordneter die Möglichkeit habe, ein kleines bisschen dazu beizutragen, dass der kulturelle Austausch in dieser Art praktiziert werden kann.

Beim gemeinsamen Mittagessen stellen wir alle übereinstimmend fest, dass für viele Amerikabesucher die All-you-can-eat-Buffets – also Essen so viel man kann – zu den faszinierendsten Dingen im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ gehören. Ich selbst konnte diese Erfahrung machen, als ich mit meinen Söhnen in den USA war und sie irgendwann nur noch All you can eat bestellten. Das ist eben auch ein kultureller Unterschied.

Nach dem Essen treffe ich Matthias Stein vom Jenaer Fanprojekt und kann gleich klären, dass ich mit Chipley und Christopher auch mal zu einem Spiel ins Ernst-Abbe-Sportfeld kommen werde. Unser Treffen hat aber auch einen nicht so schönen Anlass: Wir müssen gemeinsam überlegen, was wir tun können, damit einige Jenaer Fans, die sich nachweisbar nichts zu Schulden kommen lassen haben, nicht weiter in der „Gewalttäter-Sport-Datei“ geführt werden. Das Bundesinnenministerium ist (nicht nur) in diesem Fall leider übervorsichtig und schränkt Freiheiten ein, ohne zu sehen, dass damit auch negative Folgen provoziert werden.