Vom Weg abgekommen aber kein Zuhälter

Zuhälter gibt es, Landtagsabgeordnete nicht. So ist das – zumindest im Computer der Erfurter Polizei. Warum ich das weiß? Weil ich bei der Erfurter Polizei angeben sollte, welcher Tätigkeit ich aktuell nachgehe. Aber der Reihe nach: Am Samstag war ich in Berlin bei der Mitgliederversammlung der Rosa Luxemburg Stiftung. Meine Aufgabe dort war es, über den Fortschritt in Sachen neuer Unterkunft für die Stiftung zu referieren (Danke an Petra Sitte für das Foto!). Außerdem durften wir einige neue Mitglieder in der Stiftung begrüßen, unter anderem Janine Wissler, unsere hessische Fraktionsvorsitzende. Sehr gut!

Nicht so gut für mich war, dass vor der Versammlung in Berlin auch die Anreise zu bewältigen war. Kurz bevor ich in der Hauptstadt von der Autobahn abfahren konnte, verlor vor mir ein Fahrzeug einen Teil seiner Ladung aus dem Anhänger, und um nicht drüber zu fahren, wich ich zur Seite aus. Da war aber schon die Leitplanke, die ich kurz berührte, bevor ich wieder sicher in der Mitte der Spur ankam.

Nun war der Schaden nicht sehr schlimm und an der Leitplanke war gar nichts zu sehen, aber als ich wieder in Erfurt war, dachte ich, dass ich vielleicht doch zur Polizei gehen sollte, um den Unfall anzuzeigen. Da kam es dann dazu, dass der Beamte ein Formular ausfüllen musste, in dem auch nach meiner derzeitigen Tätigkeit gefragt wurde. Und das Seltsame war, dass man die Berufe nur aus einer vorgegeben Liste auswählen, man aber nichts selber reinschreiben konnte. Nachdem wir uns darüber amüsiert haben, dass „Zuhälter“ zur Auswahl steht, aber nicht Abgeordneter, entschied der Polizist nach Rücksprache mit seinem Vorgesetzten, dass er ein leeres Formular ausdruckt und mit der Hand ausfüllt.

Bevor hier ein falsches Bild entsteht, will ich aber betonen, dass der Polizist und seine Kollegen alle sehr freundlich und entgegenkommend waren. Deshalb hier auch mal ausdrücklich die Polizei loben.