Es regnet!

Mag sein, dass dies keine große Nachricht ist, aber es trommelt auf dem Dach und so werde ich wach. Es regnet wirklich stark. Mein Unterbewusstsein sagt mir, das bringt Ärger. Von der Straße höre ich starke Kratzgeräusche. Klar, der Boden ist wegen der Minusgrade noch sehr gefroren – und da Wasser drauf? Keine gute Kombination. Trotzdem immer noch hoch motiviert, düse ich mit Attila zum Gassi gehen und dabei zum Bäcker. Brötchen und alle Tageszeitungen holen, soweit der Plan.

Haustür auf, Attila voll Freude raus und plumps liegt er auf der Schnauze, im wahrsten Sinne des Wortes. Da ich an der Leine dranhänge, schlittere ich gefährlich hinterher. Nach nur drei Schritten wird das ganze Desaster für Hund und Mensch erkennbar. Eine dicke Eisschicht überzieht die ganze Straße, samt Fußweg. No Way. Dramatisches spielt sich ab. Die Autos fahren Rodel, die Menschen hangeln sich an den Bäumen oder Laternen entlang. Attila ändert die Taktik, macht die vier Pfötchen Steif und lässt sich ziehen wie ein Schlitten. Da überlege ich auch meine Taktik zu ändern: Einfach Leinen los und jeder schaut, wie er unfallfrei wenigstens über die Straße kommt.

Eine Stunde später höre ich im MDR Radio Thüringen von einem Sportreporter, der seit einer dreiviertel Stunde versucht unsere Straße zu verlassen. Der Bericht im Radio zeigt mir aber, dass es wohl in unserem Stadtviertel besonders glatt sein muss. Ich treffe am Mittag beim Einkaufen einen Nachbarn, der berichtet, dass er das Autofahren für heute ganz gestrichen habe und dass sein Mitbewohner mit einem Allrad betriebenen Auto versucht habe, rauszukommen und eine Straße weiter das Auto abgestellt habe und dann zu Fuß zurückgelaufen sei. Geheimtipp von mir: Wollstrümpfe über die Schuhe ziehen!

Im Laufe des Tages geht dann eben alles vieeeel langsamer, auch mal gut!

Abends bestellen wir uns ein Taxi zur Messehalle. Der MDR Karneval ruft und wir haben uns Kostüme im Fundus beim National Theater in Weimar besorgt, Geheimrat Goethe und Gattin. Die Straßen sind zum Glück nicht mehr so glatt und mit dem Taxi kommen wir fast bis vor die Halle. Mehr Verrate ich aber nicht – selber schauen am 4. Februar um 20.15 Uhr im MDR Fernsehen. Und noch ein Tipp: Auch mal auf den Kaiser von China achten, ein super Typ, der im normalen Leben aus Jena kommt und dessen Kostüme uns jedes Jahr besser gefallen. Aber dieses Jahr übertrifft er sich.