Wann, wenn nicht jetzt!
So sehr es mich reizt, ich fange diesen Tagebucheintrag nicht wieder mit einem Verweis auf die neuesten Scherzchen aus der CDU an. Erst mal gilt es Danke zu sagen an alle, die mir gestern ihr Vertrauen ausgesprochen und mich zum Spitzenkandidaten der Thüringer LINKEN für die Landtagswahl im Herbst gemacht haben. Jetzt stehe ich vorn dran, aber wir werden unser Ziel nur erreichen, wenn wir alle gemeinsam die Menschen in Thüringen überzeugen, dass wir die besseren Konzepte für dieses schöne Land in der Mitte der Republik haben. Es geht am 14. September nicht um Posten, sondern um solidarische und gerechte Politik. Wann, wenn nicht jetzt!
Genauso möchte ich mich auch bei denen bedanken, die mir gratuliert und viel Erfolg gewünscht haben. Als gestern nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses die Kali-Kumpel aus Bischofferode in den Saal kamen, um mich zu beglückwünschen, war ich wirklich sehr gerührt. Gerade das Beispiel Bischofferode zeigt: Wir machen Politik nicht als Selbstzweck, sondern für und mit den Leuten! Ich möchte ein Bündnis mit den Bürgern, damit wir zusammen Thüringen fair ändern können!
Ein Erlebnis von heute früh stimmt mich da sehr zuversichtlich: Als ich aus dem Haus trat, um zum zweiten Tag der Vertreterversammlung aufzubrechen, hörte ein Rufen vom Balkon gegenüber. Der Nachbar rief mir zu, dass er gestern die Entscheidung verfolgt hat und mir alles Gute wünscht. Seine Stimme, so sagte er, haben wir auf jeden Fall.
Nachdem ich ein paar Meter gelaufen war, wendete vor mir auf der Straße ein Auto. Ich habe dem Fahrer signalisiert, dass er freie Fahrt hat und ich erst über die Straße gehe, wenn er vorbeigefahren ist. Er hielt aber an, machte die Scheibe runter und rief mir ebenfalls zu, dass er bei der nächsten Wahl sein Kreuzchen bei der LINKEN macht.
Ich schreibe das auf, weil es eine Veränderung deutlich macht, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Als ich 1999 angefangen habe, hat kaum jemand öffentlich seine Unterstützung für diese Kandidatur erklärt. Das wurde einem damals zugeflüstert. Nun hat sich das Schritt für Schritt immer weiter verbessert und wir sind an dem Punkt angelangt, wo uns die Leute auf der Straße ihre Unterstützung zurufen. Deshalb auch zum Schluss noch mal ein Danke, nämlich an all diejenigen, die in den letzten 15 Jahren dazu beigetragen haben, dass wir heute so stolz nach vorn schauen können.