Ein bisschen links wäre die CDU auch gerne

Neue Woche, neue Termine, neue Fotos mit CDU-Leuten. Nachdem ich am Samstag Frau Lieberknecht auf der Thüringen-Ausstellung getroffen haben, saß ich heute neben CDU-Generalsekretär Mario Voigt in einer Diskussionsrunde in der Jenaer Stoy-Schule. Ich weiß wirklich nicht, warum die sich alle so gern mit mir fotografieren lassen und kann nur wiederholen, dass eine Koalition mit der CDU nicht vorstellbar ist. Die Thüringer Union hat in letzter Zeit einfach viel zu häufig gezeigt, dass sie nicht regierungsfähig ist. 🙂

Man muss aber Mario Voigt zugestehen, dass er zumindest ein bisschen mürrisch gekuckt hat, als der Lehrer mich zu Beginn der Diskussion vorstellte und dabei den Schülern zweimal sagte, dass sie jetzt möglicherweise mit dem nächsten Thüringer Ministerpräsidenten debattieren. Ansonsten haben wir uns aber gut verstanden. Das lag wahrscheinlich daran, dass Herr Voigt irgendwie auch gegen Privatisierungen, für bessere Anerkennung von Lebensarbeitszeiten und für einen fairen Umgang mit Flüchtlingen war. Wenn die CDU da in den letzten Jahren mal was gemacht hätte, das wäre erst was gewesen …

Was mir derzeit wirklich Sorgen macht, sind die Entwicklungen rund um die Halbinsel Krim. Sehr viel von dem, was ich in den Medien wahrnehme, ist unglaublich einseitig. Gleichzeitig wird die Rhetorik immer schärfer. Wo bleiben denn sachliche, ausgewogene Argumente? Es gibt so viele Dinge, die in diesem Konflikt berücksichtigt werden müssen. In der Auseinandersetzung wird aber alles verkürzt und offensichtlich gibt es kein einheitliches Maß, wem in Europa was zugestanden werden soll. Ich hoffe inständig, dass die Akteure sich nicht noch weiter in die Kriegslogik begeben.