Gerangel? Wahlkampf!

Grüße aus Baden-Württemberg. Seit gestern bin ich hier im Wahlkampfeinsatz. Gestern Ulm und Heidenheim, heute Reutlingen und Tübingen. In Ulm durfte ich Max kennenlernen, einen kleinen Hund, der Kunststücke kann, die ich mit Attila nicht mal ansatzweise trainieren könnte. Und das Schöne: Max macht für uns Wahlkampf. In Heidenheim – hier habe ich im März 2011 schon schöne Erfahrungen gesammelt – fand die Abendveranstaltung an einem historischen Ort statt. In dem Gasthaus hat 1916 die SPD über ihre Haltung zum Krieg gestritten und die Internationalisten haben sich damals durchgesetzt.

So einen Streit wie damals würden ja viele Journalisten heute immer gerne in meiner Partei sehen. Zumindest versteh ich das so, wenn ich im Pressespiegel eine Überschrift lese „Gerangel um neue Parteispitze der LINKEN“. Es ist richtig, dass es drei Leute gibt, die bisher gesagt haben, sie bieten an im November für den Landesvorsitz zu kandidieren – Steffen Harzer, Susanne Hennig und Knuth Schurtzmann.  Das ist doch aber kein Gerangel sondern Demokratie. Alle drei sind ehrenwerte, aktive Menschen und ich möchte allen schon mal für ihre Kandidatur danken. Demokratie lebt von Auswahl. Und die haben die Delegierten auf dem Parteitag. Die Presse wird das dann Kampfkandidaturen nennen, aber so ist das wohl einfach.

Am Samstag, das will ich der Vollständigkeit wegen noch nachtragen, war ich bei den Friedensfesten in Gera und Weimar. Gerade jetzt, wo wir einen Militärschlag gegen Syrien befürchten müssen, war ich froh, so viele Leute zu sehen, die auf die Marktplätze gekommen sind und damit ein Zeichen für den Frieden gesetzt haben. Bewerben möchte ich schließlich noch die Möglichkeit, die Ablehnung des Kriegseinsatzes online zu zeigen. Auf change.org gibt es jetzt die Petition „An die Regierungschefs von Deutschland, USA, Frankreich und England: Zivile Lösungen für die Konflikte in Syrien! Kein Militäreinsatz!“