Landung mit Überraschungen
Gestern Nachmittag sind wir wieder in Deutschland gelandet und nachdem, was wir gleich nach unserer Ankunft sehen und hören mussten, will ich vor den letzten Reisenotizen erstmal Folgendes loswerden: Danke an alle, die gerade gegen die Wassermassen kämpfen! Danke an die vielen freiwilligen Helfer, die Feuerwehren, das THW und allen anderen, die jetzt Sonderschichten machen, um die Lage zu sichern. In vielen Gegenden ist die Situation noch kritisch, auch in meinem Wahlkreis in Erfurt mussten gestern Leute evakuiert werden. Ich wünsche uns allen, dass das Schlimmste überstanden ist und keine größeren Schäden zu verzeichnen sind.
Die Nachricht vom Regen und den Überschwemmungen war eine von zwei Überraschungen, die am Ende dieser aufregenden Reise stehen. Die andere waren die Blockupy-Proteste, die uns anstatt unseres Busses vor dem Frankfurter Flughafen erwarteten. Während die anderen Fraktionsvorsitzenden darüber scherzen, dass ich mich doch spontan einreihen sollte, bleibe ich diesmal nur im Herzen solidarisch. Ich habe kein Auge zugetan und will nicht während der Demo einschlafen.
So verlasse ich die Reisegruppe spontan und renne zum Fernbahnhof, um mit dem ICE schnell nach Erfurt zu kommen. Der Rückflug war für mich und wohl auch für die meisten anderen Delegationsteilnehmer eine Premiere: Wir flogen mit dem A 380 von Peking nach Frankfurt. Das ist schon ein großer Unterschied zur 747 vom Hinflug. Was Beinfreiheit, Service und Geräuschkulisse angeht, liegen Welten dazwischen.
Der letzte Abend in China war noch mal sehr schön. Ein runder Abschluss einer wahrlich aufregenden Reise. Die LEG hatte in ein traditionelles Hutong-Lokal in der Innenstadt von Peking eingeladen. Da waren noch mal viele Gespräche möglich und ich konnte mich noch ausführlich mit unserem Botschafter austauschen. Was alles in den letzten sechs Jahren passiert ist – zwischen unserer Hochzeitsreise 2007 und heute – ist einfach unglaublich. Ich kenne keinen Ort der Welt, der zurzeit so boomt und würde am liebsten jetzt gleich mit meiner Frau wieder losfliegen. Sie war ja damals immer die Mutigste, wenn es um das Essenbestellen ging. Und das Geschmackserlebnis war da schon genial. Aber für heute hoffe ich einfach auf ein paar Stunden Ruhe und vor allem Zeit, die ich mit Germana verbringen kann. Am Montag geht’s wieder los zu einer Infotour in einige Thüringer Kommunen. Und natürlich wird es dazu alle Infos im Tagebuch geben.