Der Arbeitskampf bei Amazon geht auch Thüringen an

Zurück aus Dresden will ich erstmal noch Danke sagen, für den Zuspruch, den ich nach meiner Entscheidung, das Wahlprogramm aus Gewissensgründen abzulehnen, bekommen habe. Es gab auch Unverständnis, wobei sich das unterscheidet in die Leute, die wirklich nachfragen und andere, die es gar nicht verstehen möchten. Inzwischen habe ich das Video von meiner persönlichen Erklärung bekommen, dass ich hier gern verlinken möchte. Außerdem gibt es jetzt etwas, das es bisher nicht gab, nämlich den Beschluss zur Religionspolitik in schriftlicher Form. Die LAG Laizismus aus NRW hat ihn auf ihre Webseite gestellt. Für mich als Christ lesen sich diese Punkte kirchenfeindlich, aber da kann sich jeder selber ein Bild machen.

Gestern gab’s dann keine Pause, sondern es ging direkt nach Bad Hersfeld zu Amazon. Die Organisatoren des Streiks hatten mich angesprochen, ob ich nicht mal vorbeikommen kann, weil dort ja auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Thüringer sind. Von den 3300 KollegInnen befinden sich ca. 600 im Streik. Als die Gewerkschaftssekretärin dazu aufrief, dass mal alle in der Halle, die aus Thüringen kommen, Krach machen sollen, wurde es richtig laut.

Die Arbeitsbedingungen bei Amazon sind also auch ein Thüringer Problem. Da kann sich die Landesregierung nicht damit rausreden, dass Bad Hersfeld doch in Hessen liegt und wir nichts damit zu tun hätten. Wir haben sehr wohl damit zu tun, wenn tausenden Mitarbeitern ein Tarifvertrag vorenthalten wird, der ihnen rechtlich zusteht. Deshalb habe ich den Streikenden auch gesagt, dass sie unsere volle Solidarität haben. Danke an alle, die ihre Angst vor möglichen Repressionen wegen des Streiks überwunden haben! Der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne ist richtig und gerechtfertigt!